KOMMUNISTISCHE PARTEI ÖSTERREICHS
Türkei/Hungerstreiks/KPÖ

KPÖ-Vorsitzender Baier reist nach Istanbul

Utl.: "Die Todesfastenden in Kücükarmutlu brauchen unsere Solidarität"

Wien, 30.08.01 - (KPÖ-PD): KPÖ-Vorsitzender Walter Baier reist heute nach Istanbul, um sich vor Ort über die Lage der Todesfastenden in Kücukarmutlu zu informieren und Gespräche mit VertreterInnen diverser Unterstützungskomitees und Menschenrechtsgruppierungen zu führen.


Baier: "Zahlreiche Menschenrechtsorganisationen aus aller Welt verurteilten seinerzeit die Errichtung der F-Typ-Isolationsgefängisse und die brutalen Maßnahmen der türkischen Regierung gegen die Opposition und die politischen Gefangenen. Bei der Erstürmung besetzter Gefängnisse durch türkische Sonderheiten im Dezember letzten Jahres wurden mehr als 30 Menschen getötet. Nun besteht Gefahr, dass es neuerlich zu einer Eskalation der Gewalt kommt. Die Todesfastenden in Kücükarmutlu brauchen unsere Solidarität."

Hintergrundinfos:


Aufruf an die Presse und die Öffentlichkeit von:
Prison Watch International - Wien, 19.08.2001
Stiftgasse 8
1070 Wien
Tel.: 0699/10068641
mailto:info@pwi.action.at


Die Bevölkerung in Kücükarmutlu-Istanbul ist dringend auf Ihre Unterstützung angewiesen.

Türkischer Staat bereitet Massaker an den Angehörigen der Gefangenen vor. Ausländische Delegationen in die Türkei können die Angriffe verhindern.


Seit längerer Zeit bereitet der türkische Staat einen Angriff auf die Gefangenen-Angehörigen in Kücükarmutlu-Istanbul vor.Zuletzt belagerten am 17. August 2001 unzählige Spezialteams und Soldaten mit Panzern und Bulldozern das Armenviertel in Armutlu, wo das Todesfasten der freigelassenen Gefangenen und ihrer Angehörigen stattfindet. Über 20 Angehörige und mehrere freigelassenen Gefangene setzen hier ihren Widerstand des Todesfastens gegen die Isolationszellen fort.

Um den Widerstand gegen die Isolationszellen zu brechen lässt der Staat nichts unversucht. Zunächst verübte er ein Massaker an den Gefangenen und verschleppte sie mit Gewalt in Isolationszellen. Nachdem das Todesfasten auch hier fortgeführt wurde, wurden unzählige von Gefangenen, sobald sie Bewusstsein verloren hatten, zwangsernährt und teilweise verkrüppelt. Als die Gefangenen das Todesfasten
trotz der Zwangsernährung erneut begannen, wurden einige von ihnen aus der Haft entlassen. Als diese den Widerstand auch draußen fortsetzten, begann der Staat nun die Todesfastenden auch draußen anzugreifen. Die Angehörigen, die sich mit ihnen solidarisieren und sich zum Teil ebenfalls am 305. Tag des Todesfastens befinden, werden nun mit unzähligen Provokationen eingeschüchtert. Da auch diese Einschüchterungsversuche nichts bringen, versucht der Staat nun erneut, wie am 19. Dezember 2000 mit einem Massaker, bei dem 28 Gefangene massakriert wurden, den Widerstand mit einem Massaker zu brechen.

Bereits seit einem Monat patroullieren Millitärkräfte im Gebiet der Todesfastenden in Kücükarmutlu. Ein- und ausgehende Besucher werden willkürlich kontrolliert und sogar Blumen und Nelken, die für Todesfastende mitgebracht werden, werden beschlagnahmt und verboten. Vor zwei Tagen drangen die Militärkräfte bis zu 30 Meter an die Häuser der Todesfastenden in Kücükarmutlu ein und warteten mit Polizeikräften, Sondereinheiten, Sonderkommandos und mit unzähligen Waffen und Panzern auf einen Angriffsbefehl der Regierung. Durch die Anwesenheit einer europäischen Delegation und das Einschreiten der demokratischen Institutionen konnte der Angriff jedoch vorerst zurückgedrängt werden. Das Militär hat sich jedoch nicht endgültig zurückgezogen, sondern nur um einige Hundert Meter weiter entfernt.
Das Militär wartet auf einen günstigen Moment, um den Angriff ungestört durchführen zu können. Lassen wir ein zweites Massaker an den Widerstandsführenden nicht zu. Zeigen wir durch unsere Präsenz vor Ort, dass die Bevölkerung in Armutlu-Istanbul nicht allein ist.

Entnommen der linken Wochenzeitung "Volksstimme", Nr. 37/2001. Ein Abo kostet ÖS 400,--. Bestellungen an volksstimme@magnet.at oder telefonisch unter (01) 503 68 28.

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