09 Nato-Staat Türkei massakriert laufend Volksopposition
Von: aik@antiimperialista.com - entnommen der Internetzeitung Mund - www.no-racism.net/mund
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Weg mit den F-Typ Gefängnissen!
Freiheit für alle politischen Gefangenen!
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Die Vertreter der fortschrittlichen türkischen Organisationen in Wien
veranstalten immer sobald eine Todesnachricht eines Hungerstreikenden
eintrifft, noch am selben Tag um 19:00 am Stephansplatz in Wien, eine
Kundgebung.
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Wieder starben zwei politische Gefangene in einem türkischen F-Typ
Gefängnis, nach einem mehr als 150 Tage dauernden Hungerstreik. Der
Hungerstreik begann letztes Jahr, als Protest gegen die geplante Verlegung
der politischen Gefangenen in die neuen Isolationsgefängnisse. Das Ziel der
türkischen Regierung war, die Gefangenenkollektive auf diese Art aufzulösen
und damit den Widerstand in den Gefängnissen zu brechen. Der Hungerstreik
brachte die türkische Regierung unter politischen Druck mit den Gefangenen
zu verhandeln. Da sie aber nicht von ihrer Position abrückte und die
Hungerstreikenden ihren Streik nicht ohne Ergebnisse abbrachen, startete die
Regierung im Dezember des letzten Jahres die Operation, die zynisch "Zurück
zum Leben" genannt wurde. Die Gefängnisse wurden gestürmt, die Gefangenen
wurden mit Gewalt in die F-Typ Gefängnisse transportiert. Während dieser
Operation wurden 30 Gefangene ermordet, viele wurden verletzt und gefoltert,
aber nichtsdestotrotz wurde der Hungerstreik, der nun zu einem Todesfasten
wurde, fortgesetzt.
Der von der türkischen Regierung gesetzte Schritt, obwohl von zahlreichen
Menschenrechtsorganisationen aus aller Welt verurteilt, hatte keine
Einschränkung der Akzeptanz der Türkei auf internationaler Ebene zur Folge.
Die Türkei ist ein wichtiger NATO-Partner und für die USA strategisch für
ihre militärische Kraft in der Region. Durch die Kontrolle über die Flüsse
Euphrat und Tigris ist die Türkei wichtig in der Bedrohung des Iraks, indem
man ihm einfach das Wasser stiehlt. All das zeigt einmal mehr die Falschheit
der angeblichen Verteidiger der Demokratie und der Menschenrechte, die mit
der türkischen Regierung zusammenarbeiten und aktiv unterstützen, die sich
jedoch immer wieder schweren Menschenrechtsverletzungen schuldig macht und
weit entfernt von jeglicher Demokratie ist.
Während die brutale Ungerechtigkeit in den Gefängnissen weitergeht, wird die
soziale Situation immer schlechter. Die türkische Lira hat 30 Prozent ihres
Wertes gegenüber dem US-Dollar eingebüßt. Auf das Emporschnellen der Preise
folgten zahlreiche Proteste empörter Menschen, die sich die notwendigsten
Güter nicht mehr leisten konnten. Die einzige Bedingung, die der
Internationale Währungsfond und die G-8 Staaten stellen, und welche die
Türkei bereits versprochen hat zu erfüllen, betrifft nicht die
Menschenrechtssituation sondern Reformen der türkischen Wirtschaft. Sobald
die Restrukturierung der türkischen Wirtschaft nach dem Muster der
Globalisierung in Angriff genommen wird, werden hohe Investitionen und
ökonomische Hilfe von den internationalen Finanzorganisationen in Aussicht
gestellt.
Wieder könnte es sich nicht offener zeigen, was die wirklichen Prinzipien
des demokratischen Westens und seiner Globalisierung sind: Weder Menschen-,
noch soziale Rechte sondern allein der wirtschaftliche Nutzen, den der
Westen und seine Verbündeten durch die Ausbeutung der Massen erzielen,
zählen.
Es ist völlig klar, dass die EU die Türkei nicht deshalb nicht näher an sich
heran lässt, weil dort die Menschrechtssituation bedenklich ist. Das
Haupthindernis für die Türkei sind nicht ihre verbrecherischen Operationen
gegen soziale, demokratische und linke Organisationen und nationalen
Minderheiten, sondern ihre wirtschaftliche Schwäche und Instabilität.
Wir verurteilen aufs Schärfste die Repression in den Gefängnissen und
fordern die sofortige Erfüllung aller Forderungen der politischen
Gefangenen. Wir sind solidarisch mit den Angehörigen der Gefangenen, den
demokratischen Anwälten und all jenen, die gegen die offiziellen Medien
arbeiten, die nur Regierungspropaganda verbreiten, und fordern die türkische
Regierung auf, sofort die Repression und den Terror gegen demokratische
Organisationen und Personen einzustellen!
10.4.2001
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