Wohnskandal in Graz

(Auszug aus einem Bericht von ORF.on Steiermark)


Die Familie lebt auf engstem Raum in der Küche, die übrigen Räume sind
unbewohnbar. Der Mieterin reicht es jetzt, sie will ausziehen.

In einem Haus im Grazer Bezirk Gries sind zahlreiche Wohnungen nach
Rohrbrüchen feucht und schimmlig. Von der Fassade bröckelt der Putz und im
Stiegenhaus sind nasse Flecken. Die Mieter sind verzweifelt.
Besonders schlimm ist die Situation in einer Wohnung im zweiten Stock. Nach
mehreren Rohrbrüchen ist das Schlafzimmer unbewohnbar und auch die Heizung
ist defekt. Seit Anfang des Jahres dürfe sie nicht mehr heizen, klagt die
Mieterin: "Wir haben seit Jänner Heizverbot wegen eines desolaten Kamins. Er
könnte jederzeit einstürzen, hat man uns gesagt."

Der Besitzer des Hauses lebt seit einigen Jahren im Ausland, sein
Verwalter wollte heute keine Stellungnahme abgeben. Er sagte, er sei sich
keiner Schuld bewusst und er habe sogar in den letzen Jahren eine halbe
Million Schilling (35.000 Euro) aus der eigenen Tasche in die Sanierung des
Hauses gesteckt.

Wohnungsstadtrat versucht zu helfen

Der Grazer Wohnungsstadtrat Ernst Kaltenegger (KPÖ) hat sich jetzt der
Mieter angenommen und versucht Ersatzwohnungen für sie zu finden. Weil das
Haus einem Privatmann gehört, kann er nicht viel mehr tun.

Kaltenegger sagt, das sei ein besonders schlimmer Einzelfall, denn generell
habe sich die Wohnsituation in Graz in den letzten Jahren verbessert und
Häuser wie das am Karlauergürtel sehe man nur mehr selten. Kaltenegger
spricht daher von einigen wenigen schwarzen Schafen in der
Immobilienbranche, die Geschäfte mit der Not anderer Menschen machen.

http://www.kpoe-graz.at/htm/intro.shtml