Chronik der KPÖ
1918: Jännerstreik in den größten Industrie- und Rüstungsbetrieben, die größte Massenaktion der österreichischen Arbeiterklasse gegen den Krieg und für sofortigen Frieden. Verhaftung der „Linksradikalen“, die den Streik angeführt hatten.
3.11. Gründung der KPÖ. Zentralorgan „Weckruf“. Kommunisten hissen bei Proklamation der Republik rote Fahnen, fordern eine sozialistische Republik und besetzen Redaktion der „Neuen Freien Presse“.
1919: "Weckruf" wird in "Die soziale Revolution"
umbenannt. 1. Parteitag der KPÖ. Entstehen von Landesorganisationen.
KPÖ lehnt eine Wahlbeteiligung bei Nationalratswahl als "bürgerlich"
ab. Steinhardt ist Delegierter zum 1. Weltkongreß der Komintern.
1. Reichskonferenz der Arbeiterräte beschließt Wahlrecht auch für
Kommunisten. Geschlossener Übertritt der FRSI zur KPÖ. 1.200 Freiwillige
nach Ungarn zur Unterstützung der Räterepublik. Die KPÖ erreicht
5 Prozent bei der Wahl zum Arbeiterrat. Putschvorwurf an die KPÖ
nach Polizeiüberfall auf Arbeitslosendemonstration. Leo Rothziegel
fällt in Ungarn. Vierköpfiges Direktorium unter Leitung von Ernst
Bettelheim übernimmt KPÖ-Führung. Verhaftung von 130 Kommunisten
bei Protestdemonstration gegen die Volkswehr-Reduktion und Polizeimassaker
gegen 10.000 kommunistische Demonstranten in der Hörlgasse mit 17
Toten und 84 Schwerverletzten mit Vorwurf des "kommunistischen
Putschversuches". 2. Parteitag der KPÖ als "Reichsvertrauensmänner-Konferenz".
Zentralorgan "Die Soziale Revolution" wird in "Die
Rote Fahne" umbenannt. Nach der zweiten Reichskonferenz der
Arbeiterräte nehmen in den oberösterreichischen Arbeiterräten die
Spannungen zwischen Sozialdemokraten und Kommunisten ständig zu.
Auflösung des KPÖ-dominierten Volkswehrbataillons 41 "Rote
Garde". 3. Parteitag. Mitgliederzahl schwankt zwischen 10.000
im März. 40.000 im Mai und 10.000 zu Jahresende.
1920: Nach blutigen Ausschreitungen in Linz werden Kommunisten
vorübergehend aus dem Arbeiterrat ausgeschlossen. Lenins "Brief
an die österreichischen Kommunisten". Bei der Nationalratswahl
erreicht die KPÖ 26.652 Stimmen. Beginn einer Kampagne gegen den
automatischen Abzug der Lohnsteuer
1921: Vereinigung der KPÖ mit linkssozialistischen Arbeiterräten.
1. Reichsfrauen-Konferenz der KPÖ. Reichskonferenz der Soldatengruppen.
4. außerordentlicher Parteitag. Klärung der "Anschlußfrage".
Organisierung eines Wiener Zentralschülerrates durch den KJV. KPÖ
gegen "Anschluß" bei "Volksbefragung" in Tirol
und Salzburg. Reichskonferenz von 6.300 kommunistischen Gewerkschaftern.
Kommunistische Soldaten erzwingen Einberufung einer Massenversammlung
durch den SP-Militärverband. Bei der Neuwahl der Soldatenräte erreicht
die KPÖ 22.5 Prozent der Mandate. 400 Verhaftungen bei Massendemonstration
mit 100.000 Teilnehmern vor dem Parlament gegen Sozialabbau auf
Initiative der KPÖ. Aktive Rolle der KPÖ im Eisenbahnerstreik. Proteste
gegen Brotpreiserhöhung mit 100.000 Teilnehmern. Mitgliederzahl
sinkt von 18.000 auf 4.500.
1922: Aufruf des Zentralkomitees zur Einheitsfront gegen verschärfte
Ausbeutung. 5. Parteitag beschließt die Losung "Heran an die
Massen" und Ortszellen als Ergänzung der Betriebszellen. "Offener
Brief" an den Parteivorstand der SDAP für gemeinsame Demonstration
für den Achtstundentag und Einheitsfront. Demonstration mit 110.000
Teilnehmern für Achtstundentag und Einheitsfront. Teilweise gemeinsame
Maikundgebungen von SPÖ und KPÖ in niederösterreichischen Industrieorten.
Beschluß des Zentralkomitees zur Zurücklegung der Arbeiterratsmandate
wegen wachsendem Antikommunismus der SP. Aufruf zur Aktionseinheit
gegen die "Genfer Sanierung" und Forderung nach Generalstreik.
KPÖ organisiert Massenaufmarsch mit 30.000 Teilnehmern vor dem Parlament
und erzwingt Unterbrechung der Nationalratssitzung. 16.000 Mitglieder.
Gründung des Zentralen Arbeitslosenkomitees unter Beteiligung der
KPÖ. Ausbruch der Fraktionskämpfe.
1923: KPÖ beginnt mit Massenveranstaltungen und Demonstrationen
gegen Lohnabbau, Arbeitslosigkeit, Faschismus und Krieg. KJV-Kampagne
für 44-Stundenwoche und vier Wochen Urlaub für Jugendliche. Tätigkeit
von Kommunisten im neugegründeten Republikanischen Schutzbund. Aufruf
der KPÖ gegen Faschismus nach Mord an Semperit-Betriebsrat Birnecker
durch die Nazi-Untergrundorganisation Ostara. 6. Parteitag mit heftigen
Fraktionskämpfen. Forderung nach gesamtösterreichischer Betriebsrätekonferenz
gegen die "Genfer Sanierung". Streik im Steinkohlenbergwerk
Grünbach am Schneeberg unter Führung Franz Honners. Erstmaliges
geschlossenes Auftreten der kommunistischen Zellen in den "Freien
Gewerkschaften" am 2. Kongreß der Freien Gewerkschaften. Bei
erweiterter EKKI-Tagung tragen KPÖ-Vertreter Fraktionskämpfe aus.
Bei der Nationalratswahl erhält die KPÖ 22.000 Stimmen. Rücktritt
der bisherigen Parteileitung durch Einsatz des EKKI-Vertreters Neurath.
Koplenig wird Organisationssekretär. Gottlieb Fiala wird Reichssekretär.
1924: 7. Parteitag bringt neuerliche Fraktionskämpfe. Georgi Dimitroff
wird EKKI-Berater für die KPÖ. Mißtrauensantrag gegen Toman-Fraktion
führt zu Schlägereien. KI-Vertreter setzen provisorische Leitung
ein. Koplenig wird provisorischer Reichssekretär. Metallarbeiterstreik
gegen "Genfer Sanierung" mit 70.000 Teilnehmern in Wien
und 15.000 in Bundesländern. Ausschluß der Kommunisten aus dem Schutzbund.
Beginn der regelmäßigen Herausgabe von Betriebszeitungen. Außerordentliche
Reichskonferenz wählt Koplenig als Generalsekretär und beendet die
Fraktionskämpfe. "Richtlinien für die Tätigkeit der Kommunisten
in den Gemeindevertretungen" von Ernst Fabri.
1925: Polizeiüberfall auf eine kommunistische Arbeitslosendemonstration
am Wiener Rathausplatz. Verletzte bei kommunistischen Angriffen
auf ein Wiedersehensfest des Alpenkorps in Linz. Aufruf des Zentralkomitees
zu Einheitsfront gegen Verlängerung der Kontrolle über Österreich
auf weitere zehn Jahre. Erste Arbeiterjugend-Delegation in die UdSSR.
8. Parteitag. 5.500 Mitglieder. Ablehnung eines Anschlusses an Deutschland
sowie einer Donau-Balkan-Föderation. Orientierung auf Kampf um wirtschaftliche
Tagesforderungen. Streik und Aussperrung der Bergarbeiter in Grünbach
am Schneeberg.
1926: "Unabhängige SAJ" schließt sich dem KJV an. Erste
Arbeiterdelegation unter Führung Honners in die UdSSR. Aufruf der
KPÖ für Demonstration der Freien Gewerkschaften gegen Abbau der
Arbeitslosenunterstützung mit 300.000 Teilnehmern. 5.500 Mitglieder.
Vertrauenserklärung der 6. Wiener Kreisdelegiertentagung des KJV
für das Zentralkomitee verlangt Maßnahmen gegen neuerliche Angriffe
der Fraktionisten. Erweiterte Tagung des Zentralkomitees verurteilt
Fraktionsbestrebungen. Memorandum an die Opposition. Programm "Für
den Schutz der Republik" der KPÖ-Soldatengruppe.
1927: Reichskonferenz. "Offener Brief" des Zentralkomitees
an den SPÖ-Parteivorstand mit Aufforderung zum einheitlichen Kampf
gegen den Faschismus. Bei der Nationalratswahl erreicht die KPÖ
16.181 Stimmen. 9. Parteitag. "Linke" Angriffe auf die
Parteiführung wegen des "Offenen Briefes" werden abgewehrt.
Sonderausgabe der "Roten Fahne" fordert Auflösung und
Entwaffnung der faschistischen Organisationen. Säuberung des Staatsapparates
und Bewaffnung der Arbeiter. Richtungweisende Rede Koplenigs bei
Trauerfeier für die Opfer des 15. Juli. Verhaftung von Kommunisten
am Vorabend des Heimwehraufmarsches in Wiener Neustadt. 3.435 Mitglieder.
1928: Koplenig stellt auf dem 6. Weltkongreß der KI fest, daß Stabilisierung
in Österreich viel labiler als in anderen Ländern ist. 3.127 Mitglieder.
1929: 10. Parteitag stellt eine Verdoppelung der Streiks seit 1927
fest. 4.250 Mitglieder.
1930: Bei der Nationalratswahl am 9. November erreicht die KPÖ
20.930 Stimmen.
1931: 11. Parteitag. 6.813 Mitglieder.
1932: Gründung des Theoretischen Organs "Der Kommunist"
unter Leitung von Alfred Reisberg. Ein von der KPÖ in Linz geplanter
Hungermarsch wird von der Polizeidirektion verboten. Antifaschistische
Einheitskongresse in Wien. Linz. Leoben und Klagenfurt.
1933: Blockade der Wiener Innenstadt durch Taxilenker auf Initiative
der KPÖ wegen Benzinsteuererhöhung. Eine Versammlung der KPÖ in
Steyr wird von der Polizei aufgelöst. Das Zentralkomitee beschließt
"Maßnahmen zur Sicherung der Partei". Verhaftung von 800
KPÖ-Funktionären in ganz Österreich. Auflösung der kommunistischen
Arbeiterwehr. Verbot der KPÖ durch eine "Notverordnung".
Gemeinsame Kundgebung von Kommunisten und Sozialdemokraten gegen
die Diktatur in Linz. Appell der illegal tagenden Wiener Funktionärskonferenz
an die SPÖ für gemeinsamen Kampf gegen den Faschismus. erste Plenartagung
des Zentralkomitees in der Illegalität. Verbot der "Roten Fahne".
4.000 Mitglieder
1934: Zentralkomitee-Tagung diskutiert Organisierung eines Generalstreiks
gegen Dollfuß-Diktatur. Vorlage eines "Aufrufs zum Generalstreik"
des Zentralkomitees an den Sekretär der Freien Gewerkschaften Schorsch.
Aktive Rolle der Kommunisten in den Februarkämpfen. Das Zentralkomitee
gibt die Losung "Vom blutigen Februar zum roten Oktober - schließt
Euch zusammen in der KP" aus. Gründung der Wiederaufbaukommission
der Freien Gewerkschaften. Abkommen zwischen linkssozialistischer
"Roter Front" und der KPÖ in Wien über Aktionseinheit
und Vorbereitung der Verschmelzung. Die KPÖ orientiert auf "Schaffung
von Oppositionsgruppen in den faschistischen Gewerkschaften".
Verhaftung von 80 Kommunisten und Revolutionären Sozialisten im
Burgenland. Verhaftung von 350 Kommunisten in Wien. 12. Parteitag
in Prag. Durch Zuwachs von 12.000 Sozialdemokraten wächst die KPÖ
auf 16.000 Mitglieder.
1935: 10. Verbandstag des KJV stellt Kampf für Unabhängigkeit Österreichs
gegen Nazi-Faschismus in den Mittelpunkt. Zentralkomitee-Plenum
registriert 235 Betriebszellen und 132 Zeitungen mit 160.000 Auflage.
Zusammenschluß von "Siebener-Komitee" und Wiederaufbaukommission.
Vorschlag Koplenigs Entscheidung über Vereinigung von Revolutionären
Sozialisten und KPÖ den Mitgliedern zu überlassen.
1936: Zentralkomitee ruft zum Kampf für Unabhängigkeit auf. Zentralkomitee
beauftragt Alfred Klahr mit Ausarbeitung theoretischer Grundlagen
über die österreichische Nation. Flucht von Honner und Fürnberg
aus dem KZ Wöllersdorf. Abkommen zwischen KPÖ und Revolutionären
Sozialisten (RS) über Zusammenarbeit. Beteiligung von 1.700 ÖsterreicherInnen
an Internationalen Brigaden im Kampf für die Spanische Republik,
wovon 300 ums Leben kommen.
1937: Artikelserie von Alfred Klahr in "Weg und Ziel"
zu den theoretischen Grundlagen über die österreichische Nation.
Reichskonferenz. Auf Initiative der KPÖ richten die illegalen "Freien
Gewerkschaften" einen "Offenen Brief" an Schuschnigg
mit dem Vorschlag einer Volksfront gegen Hitler mit 100.000 Unterschriften.
Gemeinsamer Maiaufruf von Freien Gewerkschaften. Revolutionären
Sozialisten und KPÖ. Gründung des Bataillons "12. Februar"
auf Initiative Franz Honners in Spanien. Reichskonferenz stellt
Kampf gegen Hitlerfaschismus als Hauptaufgabe. Alfred Klahr wendet
sich in der Zeitschrift "Kommunistische Internationale"
gegen die These von Österreich als "zweitem deutschen Staat".
1938: Aufruf der KPÖ zum Kampf für die Unabhängigkeit. Die KPÖ
plädiert für "Ja" bei der von Schuschnigg angesetzten
Volksabstimmung über Eigenständigkeit Österreichs. Aufruf der KPÖ
"An das Volk Österreichs. an alle Völker Europas und der Welt"
angesichts der Okkupation durch Hitler-Deutschland. Manifest der
KPÖ an das österreichische Volk. Bis Jahresende werden von der Gestapo
750 Kommunisten "beamtshandelt".
1939: "Amsterdamer" Plenum des Zentralkomitees in Paris.
Aufruf von KPÖ und KJV zum Kriegsausbruch. Auflösung des Sitzes
des ZK in Paris. 1.100 Kommunisten von der Gestapo "beamtshandelt".
1940: Rekonstruktion einer illegalen Führung der KPÖ in Österreich
durch Erwin Puschmann. Entstehung einer kommunistischen Widerstandsgruppe
in Aussee. Besprechung des Zentralkomitees mit der KPdSU über Unterstützung
des Kampfes für die Unabhängigkeit. 800 Kommunisten von der Gestapo
"beamtshandelt".
1941: Sammlung von kommunistischen und slowenischen Widerstandskämpfern
in Kärnten. 1.500 Kommunisten von der Gestapo "beamtshandelt".
1942: "Rote Fahne" formuliert Politik der KPÖ für den
Widerstandskampf und die Unabhängigkeit. Sender "Freies Österreich"
ruft auf KPÖ-Initiative zur Bildung der "Österreichischen Freiheitsfront"
auf. Gründung österreichischer Bataillone in jugoslawischen Partisanenverbänden.
Entstehung einer Partisanenbewegung in Südkärnten. 13 Todesurteile
nach Enttarnung durch die Gestapo. französische Exilgruppe der KPÖ
schickt als "Fremdarbeiter" getarnte Widerstandskämpfer
nach Österreich. 800 Kommunisten von der Gestapo "beamtshandelt".
1943: Entstehung einer Partisanengruppe in der Obersteiermark.
Flucht von Sepp Plieseis aus einem Nebenlager des KZ Dachau in Hallein
ins Salzkammergut. Entstehen der Widerstandsgruppe "Willy"
(später "Fred"). Moskauer Deklaration der Alliierten bestätigt
die Forderungen der KPÖ für die Unabhängigkeit Österreichs. 1.200
Kommunisten von der Gestapo "beamtshandelt".
1944: Vereinbarung der KPÖ mit einer jugoslawischen Militärkommission
in Moskau über die Aufstellung von fünf österreichischen Freiheitsbataillonen.
"Programm für die Wiedergeburt Österreichs". Verhaftung
der "Welser Gruppe" als illegale KPÖ-Landesleitung Oberösterreich
und Hinrichtung von 69 Widerstandskämpfern. Die "Kampfgruppe
Steiermark" erreicht die Südsteiermark. Sammlung junger Kommunisten
in der Widerstandsgruppe KJV 44. Alfred Klahr kommt nach Flucht
aus dem KZ Auschwitz bei einem Gefecht mit der SS in Warschau ums
Leben. Flucht von drei zum Tode verurteilten Steyrer Kommunisten
aus dem Gefängnis München-Stadelheim.
1945: Ermordung zahlreicher oö KommunistInnen - darunter Landesobmann
Josef Teufl - kurz vor Kriegsende auf Befehl des Nazi-Gauleiters
Eigruber im KZ Mauthausen. Wiederaufnahme der legalen Tätigkeit.
Erste legale Vertrauensmännerkonferenz in Wien. Gründung des ÖGB,
Gottlieb Fiala (KPÖ) Vizepräsident. Proklamation der Unabhängigkeit
Österreichs. KPÖ in der provisorischen Regierung durch Vizekanzler
Johann Koplenig. die Staatssekretäre Franz Honner (Inneres) und
Ernst Fischer (Unterricht) sowie die Unterstaatssekretäre Karl Altmann
(Justiz). Laurenz Genner (Landwirtschaft). Franz David (Soziales)
und Helene Postranecky (Volksernährung) vertreten. "Sofortprogramm"
für den Wiederaufbau. Ernennung der Unterstaatssekretäre Otto Mödlagl
(Bauten) und Hermann Lichtenegger (Verkehr) für die KPÖ. Bei der
Wiener Parteikonferenz referiert Koplenig über die Vorstellungen
der KPÖ für die Neugestaltung Österreichs. Der SPÖ-Parteivorstand
beschließt Zustimmung zu Aktionskomitee SPÖ-KPÖ über Zusammenarbeit.
Wiener Parteiarbeiterkonferenz schlägt Zentralrat der drei demokratischen
Parteien vor. erstmaliges Erscheinen der "Volksstimme".
Sofortprogramm für den Wiederaufbau. Treffen des Aktionskomitees
SPÖ-KPÖ. Zulassung der KPÖ in den Westzonen. Alfred Neumann Unterstaatssekretär
für Wirtschaft. Beschluß des SPÖ-Parteivorstandes über Stillegung
des Aktionskomitees. bei der Nationalratswahl am 25. November erreicht
die KPÖ 174.257 Stimmen bzw. 5.41 Prozent und 4 Mandate. bei den
Landtagswahlen erreicht die KPÖ Vertretungen in Wien. Niederösterreich.
Kärnten. der Steiermark. Salzburg und im Burgenland und ist im Wiener
Stadtrat sowie in der nö Landesregierung vertreten. KPÖ in Konzentrationsregierung
durch Energieminister Karl Altmann vertreten. die KPÖ stimmt für
Karl Renner als Bundespräsident.
1946: 132.268 Mitglieder. Die Auflage der kommunistischen Tages-
und Wochenzeitungen beträgt 450.000. 13. Parteitag. Beschluß "Programmatische
Leitsätze". Parteivorsitzender Johann Koplenig. Stellvertretende
Parteivorsitzende Franz Honner. Helene Postranecky und Josef Tschofenig.
Generalsekretär Friedl Fürnberg. Brief an SPÖ und ÖVP wegen Verstaatlichungsfrage.
10-Punkte-Programm zur Ernährungslage. Beteiligung der KPÖ an der
Hungerbewegung. Zustimmung zum ersten Verstaatlichungsgesetz im
Parlament. Sozialpolitisches Mindestforderungsprogramm der KPÖ.
1947: Streikbewegungen auf KPÖ-Initiative in Wien. Verhandlungen
zwischen KPÖ und ÖVP über Regierungsumbildung ("Fischer-Figelei").
Brief der KPÖ an Stalin wegen Heimführung österreichischer Kriegsgefangener.
"Milch-Prozeß" auf Betreiben der US-Militärbehörden gegen
vier KommunistInnen aus Bad Ischl. Demissionierung von Minister
Altmann wegen Währungsschutzgesetz und Beteiligung Österreichs am
Marshall-Plan. 155.000 Mitglieder. Ablehnung des Betriebsrätegesetzes
im Parlament wegen fehlender Mitbestimmungsrechte.
1949: 14. Parteitag beschließt Leitsätze. 150.000 Mitglieder. Gründung
des Linksblocks als gemeinsame Wahlplattform von KPÖ und der Vereinigung
Fortschrittlicher Sozialisten (VFS). bei der Nationalratswahl erreicht
der Linksblock 213.066 Stimmen bzw. 5.08 Prozent und 5 Mandate.
Konstituierung des Österreichischen Friedensrates.
1950: Österreichische Friedenskonferenz in Wien. Gründung des "Österreichischen
Friedensrates". Sammlung von 955.000 Unterschriften für den
"Stockholmer Appell". Gründung der Fraktion der Gewerkschaftlichen
Einheit im ÖGB. Führende Rolle der KPÖ im Oktoberstreik. 120.000
Arbeiter im Ausstand gegen den 4. Lohn-Preis-Pakt. Kundgebung vor
dem Bundeskanzleramt. Gesamtösterreichische Betriebsrätekonferenz
in Floridsdorf stellt Ultimatum bis 3. Oktober zur Rücknahme des
Lohn-Preis-Paktes und setzt Streik aus. Höhepunkt des Oktoberstreiks.
Gesamtösterreichische Betriebsrätekonferenz beschließt Streikabbruch.
In der Folge des Oktoberstreiks Ausschluß von 85 kommunistischen
Gewerkschaftsfunktionären aus dem ÖGB und Maßregelung tausender
Kommunisten in Betrieben.
1951: 15. Parteitag. Beim 1. Wahlgang der Bundespräsidentenwahl
am 6. Mai erreicht der Kandidat der KPÖ Gottlieb Fiala 219.969 Stimmen
bzw. 5.12 Prozent. Beim zweiten Wahlgang ruft die KPÖ zur Stimmabgabe
für den Kandidaten der SPÖ Theodor Körner auf. Die Einheitsliste
erreicht bei den Betriebsratswahlen in 67 Betrieben 157 Mandate.
das sind 28.5 Prozent.
1952: "Konferenz für Neutralität und Völkerverständigung"
in Bad Ischl. Bundesweites Pfingsttreffen der FÖJ in Linz. Wahlprogramm
der "Volksopposition". Gesamtösterreichische Konferenz
gegen die Kriegslohnsteuer in Linz. Gründung der Gewerkschaftlichen
Einheit.
1953: Bei der Nationalratswahl erreicht die "Volksopposition"
228.159 Stimmen bzw. 5.28 Prozent und 4 Mandate. Antrag der "Volksopposition"
für die Neutralität Österreichs wird im Nationalrat abgelehnt.
1954: 16. Parteitag. Beschluß "Programmatische Grundsatzerklärung".
1955: Volkskongreß für Einheit und Souveränität Österreichs. Erklärung
des Zentralkomitees zum "Moskauer Memorandum" über den
Staatsvertrag. KPÖ stimmt im Parlament für das Neutralitätsgesetz.
Resolution des Zentralkomitees zur Sicherung und Verteidigung der
Neutralität.
1956: Bei der Nationalratswahl erreicht die KPÖ 194.438 Stimmen
bzw. 4.42 Prozent und 3 Mandate. Parteikrise im Gefolge der sowjetischen
Intervention in Ungarn führt zu zahlreichen Parteiaustritten.
1957: 17. Parteitag. 60.300 Mitglieder.
1958: Außerordentlicher Parteitag beschließt Parteiprogramm "Österreichs
Weg zum Sozialismus".
1959: Bei der Nationalratswahl erreicht die KPÖ 142.578 Stimmen
bzw. 3.27 Prozent. Ausscheiden aus Parlament. Weltfestspiele der
Jugend und Studenten in Wien.
1960: Erklärung des Zentralkomitees gegen EWG-Anschlußbestrebungen.
Teilnahme an der Konferenz der kommunistischen und Arbeiterparteien
in Moskau.
1961: 18. Parteitag. 42.500 Mitglieder. Vorstoß von Paul Frischauer
für eine Sozialdemokratisierung der KPÖ wird abgelehnt. Franz Strobl
scheidet als Redakteur von "Weg und Ziel" aus und gründet
die Gruppe "Antirevisionistische Kommunisten Österreichs"
und die "Rote Fahne" die später zur MLPÖ wird.
1962: Bei der Nationalratswahl erreicht die KPÖ 135.520 Stimmen
bzw. 3.04 Prozent.
1965: 19. Parteitag. Franz Muhri wird Parteivorsitzender. 36.500
Mitglieder. der Kommunist Ernst Kirchweger stirbt an den Folgen
der ihm von einem Neofaschisten bei einer Antifa-Demonstration zugefügten
Verletzungen.
1966: Bei der Nationalratswahl kandidiert die KPÖ ausgenommen im
Wahlkreis Wien-Nordost nicht und ruft zur Stimmabgabe für die SPÖ
auf. Die KPÖ erreicht in diesem Wahlkreis 18.636 Stimmen bzw. 0.41
Prozent.
1967: Teilnahme an der Konferenz der kommunistischen und Arbeiterparteien
in Karlovy Vary.
1968: Verurteilung der Intervention des Warschauer Paktes in der
CSSR durch das Zentralkomitee. Widerstand der Parteibasis gegen
diese Entscheidung. Beginn der offenen Parteikrise im Gefolge des
Konflikts um die Haltung zu dieser Intervention. Johann Koplenig
verstorben.
1969: 20. Parteitag. 33.000 Mitglieder. Ausschluß Ernst Fischers
aus der KPÖ. Ausscheiden der "ReformerInnen" aus dem Zentralkomitee
mit der "Erklärung der 27". Teilnahme an der Internationalen
Beratung der kommunistischen und Arbeiterparteien in Moskau.
1970: Herausgabe der Zeitschrift "Neue Politik" als Gegengewicht
zum "Tagebuch". Bei der Nationalratswahl erreicht die
KPÖ 44.750 Stimmen bzw. 0.98 Prozent. Gründung der Kommunistische
Jugend Österreichs (KJÖ). 21. Parteitag. 20.500 Mitglieder. Theoretische
Konferenz zur SPÖ als Regierungspartei.
1971: Bei der Nationalratswahl erreicht die KPÖ 61.762 Stimmen
bzw. 1.36 Prozent. Theoretische Konferenz zur Gewerkschaftspolitik.
Schulpolitische Konferenz.
1972: Stellungnahme des Zentralkomitees gegen EG-Verträge. Theoretische
Konferenz zum staatsmonopolitischen Kapitalismus. Gründung des Kommunistischen
Studentenverbandes (KSV). Sammlung von 84.000 Unterschriften für
eine große Lohnsteuerreform. Protestdemonstration gegen den US-Krieg
in Vietnam anlässlich des Besuches von US-Präsident Nixon in Salzburg.
1973: Theoretische Konferenz zur Lage der Arbeiterklasse. In Kärnten
erreicht die KPÖ bei der Gemeinderatswahl den höchsten Mandatsstand
seit 1950. Böhler-Streik wird zur Konfrontation mit der SPÖ-Regierungspolitik.
1974: 22. Parteitag beschließt "Politisch-Ideologische Leitsätze"
und "Aktions- und Forderungsprogramm". 20.200 Mitglieder.
Theoretische Konferenz zur Frauenpolitik. Gründung des Gewerkschaftlichen
Linksblocks (GLB). Böhler-Streik. Hukla-Streik.
1975: Erklärung des Zentralkomitees zum 30. Jahrestag der Befreiung.
bei der Nationalratswahl erreicht die KPÖ 55.032 Stimmen bzw. 1.19
Prozent. Theoretische Konferenz zur Lage der Intelligenz.
1976: Resolution des Zentralkomitees gegen den Antikommunismus.
Boykott der "Sprachenerhebung" in Kärnten. Teilnahme an
der Konferenz der kommunistischen und Arbeiterparteien Europas in
Berlin (DDR).
1977: 23. Parteitag beschließt 10-Punkte-Programm für Alternativen
zur Regierungspolitik. 20.000 Mitglieder. Abgrenzung vom "Eurokommunismus".
Herausgabe der "Geschichte der KPÖ"
1978: KPÖ empfiehlt "kritisches Ja" bei Volksabstimmung
über Inbetriebnahme des Kernkraftwerkes Zwentendorf. Kulturpolitisches
Forum.
1979: Bei der Nationalratswahl erreicht die KPÖ 45.280 Stimmen
bzw. 0.96 Prozent. 17.000 Mitglieder.
1980: 24. Parteitag. Symposium zu Umweltfragen. Aktives Engagement
der KPÖ in der Antifa-Bewegung. Wiederholung der Gemeinderatswahl
in Linz aufgrund einer Wahlanfechtung durch die KPÖ und Wiedereinzug
der KPÖ in den Gemeinderat.
1982: Außerordentlicher Parteitag beschließt neues Parteiprogramm
"Sozialismus in Österreichs Farben". Aktive Beteiligung
der KPÖ in der Friedensbewegung. Friedensdemonstration in Wien mit
70.000 TeilnehmerInnen.
1983: Bei der Nationalratswahl erreicht die KPÖ 31.192 Stimmen
bzw. 0.66 Prozent. Friedensdemonstration gegen US-Raketenstationierung
in Westeuropa in Wien mit 100.000 TeilnehmerInnen. Theoretische
Konferenz "Marxismus 100 Jahre nach Marx".
1984: 25. Parteitag.
1985: Theoretische Konferenz zur Gewerkschaftspolitik.
1986: Bei der Nationalratswahl erreicht die KPÖ 35.104 Stimmen
bzw. 0.72 Prozent.
1987: 26. Parteitag. Herausgabe der "KPÖ - Beiträge zu ihrer
Geschichte und Politik".
1988: Symposium "Neue Soziale Bewegungen".
1989: Bei der AK-Wahl erreicht der GLB 16.695 Stimmen bzw. 1.7
Prozent und 4 Mandate.
1990: 27. Parteitag. Walter Silbermayr und Susanne Sohn als Parteivorsitzende
gewählt. bei der Nationalratswahl erreicht die KPÖ 25.682 Stimmen
bzw. 0.55 Prozent
1991: Einstellung der Tageszeitung "Volksstimme". Rück-
und Austritt der Parteivorsitzenden Silbermayr und Sohn und eines
Drittels des Zentralkomitees. "Salto" als linkes Wochenmagazin.
28. Parteitag in Graz. Otto Bruckner. Julius Mende und Margitta
Kaltenegger als Bundessprecher. Walter Baier als Bundessekretär
gewählt.
1994: 29. Parteitag in Linz. Walter Baier als Parteivorsitzender
gewählt. Bei der Volksabstimmung über den EU-Beitritt empfiehlt
die KPÖ ein "Nein". Bei der Nationalratswahl erreicht
die KPÖ 11.919 Stimmen bzw. 0.26 Prozent. Wiederherausgabe der "Volksstimme"
als Wochenzeitung. Bei der AK-Wahl erreicht der GLB 8.888 Stimmen
bzw. 1.13 Prozent und 1 Mandat.
1995: Bei der Nationalratswahl erreicht die KPÖ 13.689 Stimmen
bzw. 0.29 Prozent
1996: Außerordentlicher Parteitag der KPÖ. Parteikonferenz zur
EU-Wahl. Bei der EU-Wahl erreicht die KPÖ 17.656 Stimmen bzw. 0.47
Prozent.
1997: 30. Parteitag. Bei der PV-Wahl der Eisenbahner wird der GLB
zweitstärkste Fraktion.
1998: Bei der Gemeinderatswahl in Graz steigert sich die KPÖ von
2 auf 4 Mandate, Ernst Kaltenegger wird Wohnungsstadtrat. Erfolg
des GLB bei der PV-Wahl der Post und Telekom.
1999: Parteikonferenz der KPÖ zur EU-Wahl. Bei der EU-Wahl erreicht
die KPÖ 20.497 Stimmen bzw. 0.73 Prozent. Bei der Nationalratswahl
erreicht die KPÖ 22.016 Stimmen bzw. 0.48 Prozent.
2000: Aktive Teilnahme der KPÖ an der massiven Protestbewegung gegen die Regierungskoalition von FPÖ und ÖVP, die fast drei Jahre anhalten („Donnerstagdemos“).Bei den Arbeiterkammerwahlen kandidiert der GLB in acht Bundesländern und erreicht 9.023 Stimmen bzw. 0,78 Prozent und zwei Mandate. 31. Parteitag.
2001: Im Zuge der Programmdiskussion finden eine theoretische Konferenz zur Lage der ArbeiterInnenklasse sowie eine Kommunalpolitische Konferenz statt.
2002: Demokratie-Konferenz im Zuge der Programmdiskussion. Bei der vorgezogenen Nationalratswahl erreicht die KPÖ 27.567 Stimmen bzw. 0,56 Prozent.
2003: Bei der Gemeinderatswahl in Graz steigert sich die KPÖ auf 20,75 Prozent und zwölf Mandate und erreicht damit zwei Sitze im Stadtsenat, bei den gleichzeitig stattfindenden Bezirksratswahlen erreicht die KPÖ 25 von 165 Mandaten. 32. Parteitag der KPÖ in zwei Sitzungen. Erste Sitzung beschließt Erklärung „Wofür steht die KPÖ?“, zweite Sitzung bestätigt Walter Baier als Parteivorsitzenden, wählt Petra Stöckl als Frauenvorsitzende sowie einen siebenköpfigen Bundesvorstand. Oberlandesgericht Berlin entscheidet im Novum-Prozeß gegen die KPÖ, was zur Auflösung aller Beschäftigungsverhältnisse in der KPÖ und zur Einstellung der „Volksstimme“ als Wochenzeitung führt. Deutliche Stimmengewinne bei den Landtagswahlen in Oberösterreich und Tirol.
2004: Parteikonferenz beschließt Beitritt der KPÖ zur Europäischen Linkspartei (EL) und Kandidatur bei der Europaparlamentswahl. Bei der Arbeiterkammerwahl kandidiert der GLB in sieben Bundesländern und erreicht 9.245 Stimmen bzw. 0,78 Prozent und behauptet die zwei Mandate in Wien und der Steiermark. Gründungsparteitag der Europäischen Linkspartei in Rom. Bei der Europaparlamentswahl kandidiert die KPÖ im Rahmen der „LINKE. Opposition für ein solidarisches Europa − Europäische Linke, KPÖ, Unabhängige“, welche 19.530 Stimmen bzw. 0,78 Prozent erreicht. 33. Parteitag in Linz-Ebelsberg beschließt politische Plattform und ein neues Statut.
2005: Gewinne der KPÖ bei der Gemeinderatswahl in der Steiermark. Bei der Betriebsratswahl der ÖBB behauptet sich der GLB als zweitstärkste Fraktion. Bei der Landtagswahl in der Steiermark erreicht die Liste Ernest Kaltenegger-KPÖ 6,32 Prozent und vier Mandate. Bei der Gemeinderatswahl in Wien steigert sich die KPÖ von 0,64 auf 1,47 Prozent, bei den gleichzeitig stattfindenden Bezirksvertretungswahlen gewinnt die KPÖ zwei Mandate. 1. Parteitag der Europäischen Linkspartei in Athen.
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