KOMMUNISTISCHE PARTEI ÖSTERREICHS

Wlaschek als Wohnungshai

Der Milliardär Karl Wlaschek drängt in den Wohnungsmarkt und will die BUWOG kaufen. Die KPÖ befürchtet verstärkten Druck auf Mieten und Gemeinnützigkeit.

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Als Kampfansage an alle sozialen Ansprüche in der Wohnungspolitik bezeichnet KPÖ-Kommunalreferent Leo Furtlehner die Aussage des Milliardärs Karl Wlaschek, sich vom Büro- auf den Wohnungsmarkt umzuorientieren und die bundeseigene Bundeswohnungsgesellschaft (BUWOG) zu übernehmen. Laut Wlaschek sind auf dem Markt für Büroflächen die Preise ruiniert, weil es zu viele freie Flächen gibt. Damit zeigt sich das Ergebnis des mit Zutun von Politik und Behörden vollzogenen Wildwuchses durch die Verbauung vor allem in den Stadtzentren mit Büro- und Geschäftshäusern ohne realen Bedarf aus rein spekulativen Gründen.

Die Umorientierung auf Wohnobjekte bedeutet im Klartext, dass der Druck auf die Mieten steigen wird, weil Anleger vom Schlage Wlascheks damit satte Renditen erzielen wollen. Verstärkt wird dies durch das mit Jahresanfang 2003 in Kraft tretende Immofondsgesetz, in dessen Gefolge bereits mehrere Banken und Versicherungen Immobilienableger gebildet haben, damit finanzkräftige Anleger nach dem Absturz an den Börsen ein neues Anlagefeld finden, um hier auf Kosten der MieterInnen satte Dividenden zu schneiden.

Das Interesse Wlascheks an der BUWOG ist vor dem Hintergrund der Aufhebung der Gemeinnützigkeit per 1. April 2001 für die fünf Bundeswohnungsgesellschaften und der erklärten Absicht der schwarzblauen Regierung zur Privatisierung zu sehen. Nach dem Scheitern der Koalition ist nunmehr offen, was eine künftige Regierung mit der BUWOG plant.

Von der SPÖ ist keine Aussage bekannt, wonach sie die Aufhebung der Gemeinnützigkeit zurücknehmen würde, die Grünen haben signalisiert, dass ihnen eine öffentliche Sperrminorität bei einem Verkauf an inländische Investoren genügt. Im Gegensatz dazu fordert die KPÖ die Rücknahme der Aufhebung der Gemeinnützigkeit für die Bundeswohnungsgesellschaften und deren Erhaltung im Besitz des Bundes.

Wlaschek hat den Erlös aus dem Verkauf der Billa-Kette an den deutschen Rewe-Konzern im Ausmaß von 1,09 Milliarden Euro sowie zusätzliches Vermögen steuerschonend in einer Stiftung nach dem unter dem ehemaligen SPÖ-Finanzminister Ferdinand Lacina geschaffenen Privatstiftungsgesetz angelegt. In dieser Stiftung wurden ursprünglich 1,82 Milliarden Euro eingebracht, die sich jährlich durch Einnahmen aus Mieten und Zinsen um geschätzte 110 Millionen Euro vermehren. Laut “trend” ist Wlaschek mit einem Vermögen von 2,7 Milliarden Euro der zweitreichste Österreicher.

Wlaschek hat aus seinem Billa-Erlös im großen Stil Immobilien aufgekauft und darin mittlerweile 1,2 Milliarden Euro veranlagt. Kernstück dabei war der Erwerb der ÖRAG um 523 Millionen Euro. Weiters gehören Wlaschek der Ares-Turm, das Börsengebäude, die Thermenhotels Steirerhof und Bad Waltersdorf, das Schloss Puchenau (OÖ), der Kursalon Hübner, das Palais Kinsky, der Andromeda Tower, das Pharos Haus, die ehemaligen Immobilien der Austria Tabak sowie eine Reihe von Büro- und Zinshäusern in Wien.

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