POSITIONEN & THEMEN
(15.5.2021)
Heute im Jahr 1891 wurde der langjährige Vorsitzende der KPÖ Johann Koplenig in Jadersdorf in Kärnten geboren.
1909 trat er der Sozialdemokratischen Partei bei. In Judenburg organisierte er Streiks der SchuharbeiterInnen, verlor seine Arbeit und ging nach Knittelfeld. Unter dem Eindruck seiner Erfahrungen im Ersten Weltkrieg und der russischen Revolution wurde Johann Koplenig Kommunist.
Nach den Februarkämpfen 1934 traten viele enttäuschte Sozialdemokrat*innen der zu diesem Zeitpunkt schon verbotenen KPÖ bei. Sie wurde schnell zur wichtigsten Kraft im antifaschistischen Widerstandskampf. Koplenig musste Österreich verlassen und organisierte die Arbeit der KPÖ von Brünn, dann Paris und später Moskau aus weiter. Nach der Befreiung Wiens im April 1945 kehrte Koplenig nach Österreich zurück und wurde schließlich Vizekanzler in der provisorischen Regierung. Als solcher unterzeichnete er die Unabhängigkeitserklärung für die KPÖ.
Von den vier Unterzeichnern ist Johann Koplenig der einzige, nach dem bis heute keine Straße und kein Platz in ganz Österreich benannt ist – und das, obwohl es die KPÖ war, die die größten Opfer im antifaschistischen Widerstand gebracht hatte und die wichtigste Kraft im Kampf für ein freies, demokratisches Österreich war.
Laut einem Bericht der Wiener Zeitung soll sich das nun ändern. So soll ein Teil des Höchstädtplatzes in Wien-Brigittenau nach Koplenig benannt werden. Im Jubiläumsjahr 2020 scheiterte ein solcher Wunsch der Bezirksvertretung noch. Im Juni soll nun im Unterausschusses für Verkehrsflächenbenennung eine Empfehlung für die überfällige Benennung erfolgen.
Weitere Beiträge zu Johann Koplenig: