KOMMUNISTISCHE PARTEI ÖSTERREICHS

Hasenjagd – vor lauter Feigheit gibt es kein Erbarmen

Foto: Christoph Kepplinger

(11.2.2010)

Einladung zur Filmvorführung

anläßlich 65 Jahre Befreiung und Wiedererrichtung des freien demokratischen Österreich

„Hasenjagd-vor lauter Feigheit gibt es kein Erbarmen“

Zeit: 8.3.2010 18.30 h

Ort: Hauptstraße 26, 7000 Eisenstadt

Anmeldung: burgenland@kpoe.at

Geschichtlicher Hintergrund

In den letzten Kriegsmonaten 1945 wurden in Österreich zahlreiche Kriegsverbrechen verübt.

Viele davon fanden im dem, vom damaligen nationalsozia­listischen Regime, als „Südostwall“ bezeichneten Gebiet im Bereich der ungarisch-burgenländischen Grenze, sowie in der angrenzenden Steiermark statt.

So wurden im Zuge der Befreiungskämpfe der heranrückenden Rote Armee bei Evakuierungs- bzw. Rückzugsbewegungen zahlreiche Zwangsarbeiter durch Mitglieder von SS Einheiten, Angehörigen des Volkssturmes und örtlichen NS Fanatikern misshandelt und getötet.

Viele dieser Todesmärsche hatten als Ziel das KZ Mauthausen und seine umliegenden Nebenlager.

Beim mittlerweile prominentesten Verbrechen auf burgenländischen Boden, dem Massaker von Rechnitz, das jedoch bis heute nicht restlos geklärt werden konnte, wurden am 24. und 25. März 1945 vermutlich an die 200 ungarisch – jüdische Zwangsarbeiter von Teilnehmern eines, von Margit von Batthyany, abgehaltenen Schlossfestes erschossen. Das Massaker ereignete sich nur zehn Tage, bevor die Rote Armee Rechnitz erreichte. Die Toten mussten von einer Gruppe von Zwangsarbeitern vergraben werden, die am Folgetag erschossen wurden.

In den 1960er Jahren wurden 18 Leichen durch Zufall gefunden, die am Grazer Jüdischen Friedhof bestattet wurden.Nach den Überresten der etwa 200 ermordeten Zwangsarbeiter wird heute noch gesucht. Man vermutet den genauen Tatort beim Kreuzstadl, heute nur die Ruine eines ehemaligen Gehöft.

Die sogenannte Mühlviertler Hasenjagd war ein Kriegsverbrechen im nationalsozia­listischen Österreich, bei dem im Februar 1945 national­sozialistische Verbände sowie Soldaten und Zivilisten entflohene sowjetische nach einem Großausbruch aus dem KZ Mauthausen im Mühlviertel „jagten“ und ermordeten.

Von der Angehörigen der SS wurde diese Menschenjagd später zynisch „Mühlviertler Hasenjagd“ genannt.

In der Nacht zum 2. Februar 1945 unternahmen etwa 500 so genannte K-Häftlinge, hauptsächlich sowjetische Offiziere als Kriegsgefangene, bei acht Grad Frost einen Fluchtversuch aus dem Todesblock 20 des KZs Mauthausen. Mit den Feuerlöschern ihrer Baracke und diversen Wurfgeschossen (Decken, Brettern) griff eine Gruppe die beiden Wachtürme an, während eine zweite Gruppe mit feuchten Decken und Kleidungsstücken den elektrischen Zaun kurzschloss. Dann kletterten die Häftlinge über die Mauer.

Zunächst gelang es 419 Häftlingen, das Lagerareal zu verlassen. Viele der ausgehungerten Flüchtlinge brachen jedoch bereits kurz nach der Mauer erschöpft im Schnee zusammen oder starben im Kugelhagel der Maschinengewehre. Alle, die nicht in die Wälder entkommen konnten, und 75 im Block zurückgebliebene Kranke wurden in derselben Nacht noch exekutiert.

Insgesamt gelang über 300 Häftlingen vorerst die Flucht.

Noch am selben Morgen rief die SS-Lagerleitung eine „Treibjagd“ aus, an der sich neben SS, SA, Gendarmerie, Wehrmacht, Volkssturm und Hitler-Jugend auch die aufgehetzte Zivilbevölkerung der Umgebung beteiligte. Das Ziel dieser drei Wochen langen „Hetzjagd“ war, „niemanden lebend ins Lager zurückzubringen“.

Die Kriminalpolizei Linz berichtete später an das Reichssicherhe­itshauptamt (RSHA): „Von den 419 Geflüchteten wurden insgesamt über 300 wieder ergriffen, davon 57 lebend.“

Es ist nur von elf Offizieren bekannt, dass sie die Menschenjagd und das Kriegsende überlebten. Einzelne Bauernfamilien und zivile ausländische Zwangsarbeiter versteckten trotz des extrem hohen Risikos Häftlinge oder versorgten die in den umliegenden Wäldern versteckten Flüchtlinge mit Nahrungsmitteln. Drei Monate später ging der Krieg zu Ende, und die Häftlinge waren in Sicherheit.

Quellen: Wikipedia:

Massaker von Rechnitz

Mühlviertler Hasenjagd