KOMMUNISTISCHE PARTEI ÖSTERREICHS

KPÖ zeigt Flagge und zeigt Dichands Kronen-Flagge an.

Der Bundesadler mit all seinen Isignien

Von Wolf-Goetz Jurjans (27.6.2008)

Die EURO 08 hat ein Nachspiel. Das Match KPÖ gegen Kronen Zeitung verspricht spannend zu werden. Die KommunistInnen suchten auf den von der Krone verkauften Österreich Fähnchen vergeblich den Hammer, die Sichel und die gesprengte Kette des Wappentiers, das dafür am Bauch einen Fußball und am Kopf die Kronen-Krone trägt. Nachdem ein Tiroler Journalist alleine wegen des Ball-Kopfs von einem Innsbrucker Gericht zu einer Geldstrafe verdonnert wurde, hoffen die KommunistInnen jetzt auf gleiches Recht für alle. Die KPÖ als Gründungspartei der 2. Republik versteht die Anzeige auch als Zeichen des Widerstandes gegen die schleichende Übernahme staatlicher Funktionen und letztlich Symbole durch private Oligarchen und Monopole die, nicht gewählt, aber von einer korrupten Politikerkaste hofiert, Österreich das kleine Format einer Bananenrepublik geben wollen. Dass die Befreiung des Arbeiter- und Bauernstandes, das mit Hammer, Sichel und gesprengter Kette symbolisiert wird, nicht das Kampfziel der Kronenzeitung ist, verstehen die Dunkelroten, dass sich aber außer der bürgerlichen PRESSE über diese freche Anmaßung des Faymann Proteges Dichand niemand sonst in diesem Land der Hämmer aufregt, verstehen sie nicht.

Am Ball ist jetzt der Staatsanwalt.

Pikant ist schon die Vorgeschichte zu diesem Nachspiel. Begonnen hat es mit einem strengen Flaggenverbot. Ein bislang wenig bekanntes Gesetz erlaubte nur offiziellen Autos, sich mit der Republikflagge zu schmücken. Das passte ganz und gar nicht zu dem Vorhaben der Herrschaften, einen nationalen Hype in Österreich anzuleiern. Ein durchaus ambitioniertes Vorhaben im Übrigen, weil es ja schwer ist, seinen Stolz ÖsterreicherIn zu sein, von der Teilnahme eines nicht gerade erstklassigen Fußballteams bei der EURO 08 abhängig zu machen, dessen Leistungsträger ein türkischer Wiener und ein kroatischer Linzer sind. Also wurde die Achse Verkehrsminister Faymann und Altspatz Dichand aktiv und setzten das Recht jedes Österreichers, sich selbst zu beflaggen, per Erlass und per Kronen-Fähnchen durch. Bei dieser Gelegenheit wurden dann die wohl von beiden innig gehassten Symbole beseitigt und das Wappentier den neoliberalen Erfordernissen angepasst.

Wenn die Macht des Österreich-Meinungsbildners und die Macht des nunmehr geschäftsführenden SPÖ Vorsitzenden Hand in Hand, Hand anlegen, dann wird der Bundesvogel so lange gewürgt, bis ihm die Werkzeuge aus den Krallen fallen. Das sollte die letzten Linken in der SPÖ, so es noch welche gibt, nachdenklich machen. Da außerdem in der SPÖ ein, wie selbst der SPÖ-Philosoph Norbert Leser feststellte, eklatanter Mangel an Führungspersonal festzustellen ist, könnte es bald soweit sein, dass Dichand die Rolle des geschäftsführenden SPÖ Vorsitzenden selbst übernimmt und Faymann dann wieder freigespielt ist, um die optimale Koordinierung mit Wolfgang Schüssel herzustellen.

Damit stünde einer ÖVP-SPÖ-FPÖ Regierung nichts mehr im Wege. Die könnte dann im Amtsblatt Kronenzeitung die Gesetze in Bildern unters Volk bringen.

Aber: Vielleicht geht die Geschichte erstens anders und zweitens als man denkt, weiter.

Die Resultate der EURO 08 haben gezeigt, dass Favoriten sterben können, der gelernte Wiener weiß, dass schon Hausherrn gestorben sind und Giovanni Trappatoni ist der festen Meinung, Fußball ist nicht nur Ding sondern auch Dong und Dung.

Die Entscheidung des Staatsanwaltes im Match KPÖ gegen KRONE wird uns einen Hinweis geben, wie der Hase läuft. Oder ob dieser zu Ostern nicht mehr als Osterhase sondern schon als Kronen-Hase die Eier verschenkt.

Dann wird es allerdings höchste Zeit, sich ein paar faule zu sichern und das, für das Schöne so begabte Volk, damit zu versorgen.