KOMMUNISTISCHE PARTEI ÖSTERREICHS

Buy Nothing Day

Die deutschsprachige buy-nothing-day-seite mit einer Sichtweise zum Thema

Von Melina Klaus (27.11.2007)

Vom nichts kaufen wollen und vom nichts kaufen können. Ein Tag für freiwilligen und gegen unfreiwilligen Konsumverzicht. – Der Buy Nothing Day (Kauf-Nix-Tag) ist ein konsumkritischer Aktionstag am letzten Freitag (Nordamerika) bzw. Samstag (Europa) im November. Er wird mittlerweile in 80 Ländern organisiert. In Nordamerika ist dies der umsatzstärkste Tag des Jahres, da er unmittelbar auf Thanksgiving folgt. Durch einen 24-stündigen Konsumverzicht soll gegen „ausbeuterische Produktions- und Handelsstrategien internationaler Konzerne und Finanzgruppen“ protestiert werden. Außerdem soll zum Nachdenken über das eigene Konsumverhalten und die weltweiten Auswirkungen angeregt werden. Ein bewusstes, auf Nachhaltigkeit abzielendes Kaufverhalten jedes und jeder Einzelnen soll somit gefördert werden. Gleichzeitig soll gegen umweltschädliche und unmenschliche Herstellungsbe­dingungen protestiert werden. (wikipedia). Am Buy Nothing Day sollte jeder und jede für einen Tag nichts kaufen.

Der Buy Nothing Day wurde erstmals 1995 durch die Organisation „Adbusters“ bekannt, die im Internet dafür warb. (Adbusters-AktivistInnen bekämpfen, meist mit kreativer und darstellender Arbeit, Botschaften des Konsumkapitalismus. Durch Umdeutungen oder Irritationen will ihre Anti-Werbung aufzeigen, dass Werbung uns manipuliert und anstiftet immer mehr materielle Güter zu besitzen oder vorgegebenen Meinungen, z.B. Schönheitsideale, glauben zu schenken.)

Über 10 Jahre schon ist nun dieser Tag zur Aneignung frei gegeben! Gegen Konsumwahnsinn, für bewusstes Konsumieren, für fairen Handel, gegen Sweatshops und Kinderarbeit u.s.w. Viele viele Nahtstellen können zu/an diesem Tag gefunden werden. Auch die Thematisierung von Ladenöffnungsze­iten. Auch muss er nicht zur zynischen Konsumweigerung werden, derer die sich nur ein wenig disziplinieren möchten, weil sie sich eh alles kaufen könnten, wenn sie nur wollten. Nein, so ist er nicht gemeint. Der Tag kann genau so gut eine Plattform bieten für den Umstand, dass für immer mehr Menschen die finanziellen Mittel für Einkäufe – geschweige denn fürs ‚shoppen‘ – immer knapper werden. Für den Umstand, dass nur „window-shopping“ bleibt, wenn die grundlegenden Lebenshaltungskos­ten steigen (z.B. Wohnen und Energie um rund 9 und 7 %) und Einkommen oder soziale Sicherheit sinken. „Am Ende des Geldes ist zuviel Monat übrig“, wie Martin Schenk im Augustin schreibt. Auch dafür ist am Buy Nothing Day Platz.

Kurz, Widerstand ist angesagt – in diesem Falle 24 Stunden Verweigerung – und bewusst machen, aber auch bewusst werden. Denn gerade hierbei ist so klar wie selten: Nichts weniger als das eigene Handeln ist der Beginn von Veränderung!

Am letzten Samstag war es nun wieder soweit. Auf einer Wiener Einkaufsstraße wurde der Tag, wie die letzten Jahre mit Straßenaktionen begangen. Der ORF berichtet von streikenden Weihnachtsmännern und Kreditkartensche­ren. Wie viel vom Buy Nothing Day auf unseren Straßen zu merken ist, hängt davon ab, wie viele Menschen, Gruppen und Initiativen sich das Datum aneignen und in die Hand nehmen. Wer, wenn nicht du?

Wer nächstes Jahr den Termin beleben möchte und sich nicht darauf verlässt, dass andere schon was tun werden …, der und die melde sich bitte bei klaus@kpoe.at. Dann sind wir schon zwei.

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