KOMMUNISTISCHE PARTEI ÖSTERREICHS

Frauen erobern sich Raum

Von Redaktion (25.11.2009)

Am Mittwoch begann die weltweite Kampagne „16 Tage gegen Gewalt an Frauen“, die den Fokus auf die vielförmigen Formen von Gewalt richten soll, denen Frauen ausgesetzt sind – personell, strukturell, individuell.

„16 Tage gegen Gewalt an Frauen“ ist eine internationale Kampagne, die jedes Jahr vom 25. November bis zum 10. Dezember stattfindet. Auf der ganzen Welt nützen Fraueninitiativen den Zeitraum vom Internationalen Tag gegen Gewalt an Frauen (25. November) bis zum Internationalen Tag der Menschenrechte (10. Dezember), um auf das Recht auf ein gewaltfreies Leben aufmerksam zu machen.

Auftakt in Wien war eine FrauenMädchenLesben-Demonstration, deren Abschluss bei der Uni die Verflechtung von Gewalt gegen Frauen und die strukturellen Gewaltformen im Bildungsbereich veranschaulichen.

Als Treffpunkt für die diesjährige Demonstration am 25. November in Wien wurde der Praterstern gewählt. In dieser Gegend kommt es besonders häufig zu sexualisierten Übergriffen und Vergewaltigungen. „Wir treffen uns dort, um gemeinsam Widerstand gegen Gewalt an Frauen zu demonstrieren. Gemeinsam wollen wir durch die Präsenz von vielen starken Frauen einen Raum zurückerobern, der uns genommen wurde“, heißt es in dem Demo-Aufruf. „Die Wahl des Ortes ist symbolisch. Denn eigentlich müssten wir dazu in die Wohn- und Schlafzimmer gehen, denn Vergewaltigungen passieren nur zu einem geringen Teil im Park oder am Rande eines dunklen Weges. In den meisten Fällen kennen die Betroffenen die Täter. Es ist nur leider unmöglich, eine Demo durch tausende Wohnungen zu machen…“

Weitere Veranstaltungen:

27.11. Führung durch die Ausstellung „Hinter der Fassade“

Treffpunkt 15h: Haupteingang Juridicum, Anmeldung bitte unter: mere@oeh.ac.at

Die Ausstellung „Hinter der Fassade“ zeigt anhand einer nachgebauten Wohnung, wie gefährlich die eigene Beziehung oder Familie gerade für Frauen und Kinder sein kann. Der Ausstellungsort – das Juridicum der Universität Wien – unterstreicht die verantwortungsvolle Rolle der JuristInnen, etwa bei Polizei oder Justiz, bei der Bekämpfung von häuslicher Gewalt und beim Schutz der Opfer.

Hinter der Fassade – eine Ausstellung zum Thema Gewalt in der Familie

25. November bis 10. Dezember 2009, 9.00 bis 17.00 Uhr

(Sa 9.00 bis 13.00 Uhr)

Juridicum der Universität Wien, Schottenbastei 10–16

weitere Informationen

5.12.: Führung durch die Ausstellung „Hinter der Fassade“ – Treffpunkt 15h: Haupteingang Juridicum, Anmeldung bitte unter: frauenreferat@oeh.ac.at

25.11. bis 10.12.: Klappe auf!

Eine Video-Aktion im Rahmen der 16 Tage gegen Gewalt an Frauen – „Klappe auf – die 1.!“ heißt es ab Mittwoch auf www.dieStandard.at. Von 25. November bis 10. Dezember 2009 werden sechs verschiedene Videos zum Thema Gewalt an Frauen auf der Internetseita­brufbar sein.

Im Rahmen der „16 Tage gegen Gewalt an Frauen“ wurde die Aktion „Klappe auf!“ als gemeinsames Projekt der Vereine LEFÖ, Autonome Österreichische Frauenhäuser, CARE Österreich, Frauensolidarität, Miteinander Lernen und WIDE Women in Development Europe – in Kooperation mit dieStandard – entwickelt und umgesetzt.

Im Videobeitrag von LEFÖ wird mit KLAPPE auf – die 4.! auf strukturelle Gewalt gegen Migrantinnen hingewiesen. LEFÖ-Mitarbeiterinnen treten dazu vor die Kamera und geben in sieben verschiedenen Sprachen ihrer Meinung Ausdruck: „Strukturelle Gewalt gegen Migrantinnen hat eine lange europäische Geschichte. Die aktuellen Fremdengesetze und der politische Diskurs Migrantinnen betreffend verstärken und reproduzieren Ausgrenzung und Gewalt. Strukturelle Gewalt muss aber abgebaut werden!“

Mehr Informationen dazu ab 25. November auf Die Standard

29.11. Frauen*brun­ch mit thematischer Veranstaltung ab 11h im UFO (Unabhängigen­FrauenOrt, Berggasse 5/24, 1090 Wien)

„Gewaltige Fragen über Transphobie“

Bei der Thematisierung von Gewalt und Geschlecht findet mittlerweile, neben Sexismus und Homophobie, die Kategorie Transphobie mehr oder weniger (strittige) Miterwähnung.

Im Rahmen des Vortrags soll einerseits versucht werden, einen Überblick über die möglichen Gründe und vielschichtigen Formen transphober Gewalt zu geben. Andererseits stellt sich die Frage, inwiefern es Anknüpfungspunkte, aber auch Unterschiede zu misogyner und homophober Gewalt gibt und wie wir diese im Verhältnis zueinander begreifen können.

Im Rahmen der 16. Tage gegen Gewalt an Frauen veranstaltet die Gruppe

Frauen*Rat zwei Workshops und ein Fest:

4. 12., 13 bis19 Uhr: „Antisexismus-Profeminismus-Workshop“ – kollektive Erinnerungsarbeit nach Frigga Haug in Wort & Bild. Wir schreiben, malen & bearbeiten Erinnerungsges­chichten im Kollektiv, um noch mehr Selbstbestimmung & Handlungsfähigkeit zu erlangen. Mit anschließendem gemütlichem Beisammensein im TÜWI.

TÜWI Baracke, Peter-Jordan-Straße 76, Ecke Dänenstraße, A-1190 Wien

freier Eintritt & offen für Frauen* – <LINK mailto:frauenrat@gmx.at>beschränkte Teilnehmerinnenzahl

5. 12., 13 bis 19 Uhr: „Illumination der Mikrostrukturen des Sexismus“ – eine Einladung zur Arbeit an deiner un/bewussten Produktion und Konsumption der Geschlechtsnor­mierungen und den Projektionen von „Mann“ und „Frau“ in dir. Mit Brunch und Abendessen gegen freie Spende und anschließender Party im Kaleidoskop. Freier Eintritt & offen für alle gender – beschränkte Teilnehmer*in­nenzahl

TÜWI Baracke, Peter-Jordan-Straße 76, Ecke Dänenstraße, A-1190 Wien

5. 12., ab 22 Uhr: „Frauenstimmenfest“ im Kaleidoskop, Schönbrunnerstr. 91, 1050 Wien, freier Eintritt & offen für alle gender

Infos und Veranstaltungskalender: 16 Tage gegen Gewalt an Frauen ÖH-Frauenreferat