KOMMUNISTISCHE PARTEI ÖSTERREICHS

CSI Hypo

Von Manfred Bauer (27.2.2010)

Die Bagatellisierung eines Korruptionsskandals erfolgt durch ihre telegene Inszenierung

Das Fernsehen ist das Leitmedium unserer Epoche. Längst wurde selbst in der Politik die Vision durch die Television ersetzt, die heute als allgemein akzeptierte politische Verkehrsform gilt. Serienprodukte aus den US-Illusionsfabriken wie etwa „Criminal Intent“ oder „CSI Miami“ rangieren in der Publikumsgunst an der Spitze der Beliebtheits- aber auch der Glaubwürdigke­itsskala.

Die Attraktivität solcher seriellen TV-Ware hat sich nun auch Vizekanzler Josef Pröll zunutze gemacht, indem er die „CSI-Hypo“ aus der Taufe hob: Ein forensisches Prüfungsteam soll als alpine Task Force sämtliche privat- und organrechtlichen Vorgänge der letzten Jahre in der Hypo-Alpe-Adria auf Haftungen und Schadenersatz untersuchen.

Als Imitat des telegenen Vorbilds suggeriert CSI-Hypo“ investigative Dynamik, Professionalität und Seriosität; nichts anderes scheint Pröll mit ihrer Gründung zu bezwecken: Aufklärung erschöpft sich so weniger in ihrer Ausführung als in ihrer Ankündigung.

Kurier: "CSI Hypo" prüft Kärntner Pleitebank