Von Michael Graber (25.4.2014)
Ein Aufschrei kam nur vom Wiener AK-Direktor Muhm, ansonsten gab es in der SPÖ von der Regierungsspitze abwärts nur dröhnendes Schweigen als es zur Unterzeichnung des Syndikatsvertrages zwischen der ÖIAG und dem mexikanischen Multimilliardär Slim über die Zukunft der Telekom Austria kam. Dieser Vertrag sichert dem mexikanischen Unternehmer die Führung der Geschäfte der Telekom-Austria und die Mehrheit im Aufsichtsrat, trotzdem er wie auch die ÖIAG nur Minderheitsaktionär der Telekom- Austria ist.
Damit ist ein weiterer Schritt zu einer faktischen Privatisierung dieses wichtigen Infrastrukturunternehmens in Österreich gemacht.
Die Umstände dieser Aktion sind bezeichnend: drei der Kapitalvertreter im Aufsichtsrat, darunter der Vorsitzende waren nicht erschienen, die Arbeitnehmerverteter boykottierten aus Protest die Sitzung. Zufrieden zeigte sich nur die Industriellenvereinigung, dass diese
Entscheidung zur Aufgabe der Industrieführerschaft im Telekomkonzern ohne politischen Einfluß zustande gekommen sei.
Das Gegenteil ist der Fall. Die ÖIAG nutzt ihre Position als Privatisierungsagentur und macht damit Politik. Die „offizielle“ Politik macht sich dabei nicht schmutzig. Zu prüfen ist aber ob sich die Verteter der ÖIAG nicht der Untreue gegenüber der Republik schuldig gemacht haben.