KOMMUNISTISCHE PARTEI ÖSTERREICHS

Zum Tod von Edith Saurer

Foto: http://www.dieuniversitaet-online.at/

(7.4.2011)

Mit Edith Saurer, Mitbegründerin der feministischen Geschichtsforschung in Österreich, verliert die feministische Bewegung eine engagierte Kämpferin gegen Diskriminierung und Ausgrenzung

Am 5. April verstarb Edith Saurer, Historikerin und Universitätspro­fessorin für neuere Geschichte am Institut für Geschichte der Universität Wien.

Saurer habilitierte sich 1983 mit einer Arbeit über „Materielle Kultur und sozialer Protest in der Lombardei, Venetien, Niederösterreich und Böhmen zwischen Vormärz und Neoabsolutismus“ und war anschließend Universitätsdo­zentin und danach ordentliche Uni-Professorin.

1990 gründete sie die feministische historische Zeitschrift „L`Homme. Europäische Zeitschrift für feministische Geschichtswis­senschaft“. Von 1993 bis 2000 war sie Vorsitzende der Kommission der Interuniversitären Koordinationsstelle für Frauenforschung. Seit dem Jahr 2006 leitete sie die Forschungsplattform „Neuverortung der Frauen- und Geschlechterges­chichte im veränderten europäischen Kontext“ an der Universität Wien. Ihre Forschungsschwer­punkte waren stets die Historie der materiellen Kultur, Frauen- und Geschlechterges­chichte.

1991 erhielt Saurer den Käthe Leichter-Preis, 1997 den Gabriele Possanner-Staatspreis und 2010 das Goldene Ehrenzeichen der Stadt Wien.

Mit Edith Saurer verliert die österreichische und internationale feministische Bewegung und die wissenschaftliche Frauenforschung eine engagierte Kämpferin, die das „Risiko der Grenzüberschre­itung“, wie die Universität Wien in einer Würdigung formulierte, nicht nur nicht gescheut sondern stets gesucht hat.