Kommunist neuer Staatspräsident Zyperns

(24.2.2008)

Die griechischen ZypriotInnen haben am Sonntag den Kommunisten und bisherigen Parlamentspräsi­denten Dimitris Christofias zum neuen Präsidenten gewählt. Der 61-jährige Generalsekretär der Fortschrittspartei des werktätigen Volkes (AKEL) kam nach Auszählung aller abgegebenen Stimmen auf 53,36 Prozent.

Sein Gegenkandidat, der konservative ehemalige Außenminister Ioannis Kasoulides (59), erreichte bei der Stichwahl 46,64 Prozent.

Der Wahlentscheidung wird große Bedeutung für einen neuen Anlauf zur Überwindung der Teilung der Insel beigemessen. Vom neuen Präsidenten werden zügige Schritte zu einer Verständigung mit dem türkischen Bevölkerungsteil erwartet.

Nach seiner Stimmabgabe in der Hauptstadt Nikosia sagte Christofias, er richte eine „Botschaft der Freundschaft“ an die türkischen Zyprioten. Er wünsche sich einen „gemeinsamen Kampf zur Wiedervereinigung des Vaterlandes, damit wir unsere eigenen Angelegenheiten ohne äußere Einmischung regeln können“.Christofias hatte bereits nach dem ersten Wahlgang die türkisch-zypriotische Volksgruppe zu „gemeinsamen Anstrengungen“ zur Wiedervereinigung der Insel aufgerufen. Christofias baut dabei auf die traditionellen Verbindungen seiner Partei mit der türkisch-zypriotischen Linken.

Der Staatspräsident auf Zypern wird für eine fünfjährige Amtszeit gewählt. Er ernennt die Regierung und ist mit umfangeichen Befugnissen ausgestattet.

Die KPÖ gratuliert der EL-Partei AKEL (Beobachterstatus) herzlichst zu diesem historischen Erfolg.