KOMMUNISTISCHE PARTEI ÖSTERREICHS

Alfred Hrdlicka starb am 5. Dezember 2009

Alfred Hrdlicka beim Besuch des VolksstimmeFestes

(6.12.2009)

Als einen „großen Künstler und Humanisten“ würdigte KPÖ - Bundessprecher, Mirko Messner, den gestern verstorbenen Bildhauer und Maler Alfred Hrdlicka. „Mit Hrdlicka verliert das antifaschistische Österreich eine der wichtigsten Stimmen und die KPÖ einen Freund, der obwohl seit Jahrzehnten nicht mehr Mitglied, ihren Weg solidarisch und kritisch begleitet hat“, so Messner.

Alfred Hrdlickas Vater, Leopold, Antifaschist und bekannter Gewerkschafter, hatte nach 1945 dem ZK der KPÖ angehört, war aber 1956 im Zusammenhang mit dem ungarischen Volksaufstand aus der Partei ausgetreten. Alfred Hrdlicka, studierte von 1946 bis 1952 an der Akademie der Bildenden Künste in Wien bei Gütersloh und Dobrowski Malerei. Nach dem Malerdiplom folgte das Bildhauerstudium bei Wotruba, das er 1957 abschloss.

In seinem Werk blieb Hrdlicka auf Tuchfühlung mit den abendländischen Klassikern der Bildhauerei – von Michelangelo bis Rodin. Mit seinem Credo „Zurück zur Wirklichkeit“ stand er zunächst zwar im Schatten der großen Avantgardisten, etablierte sich jedoch sehr bald als herausragende eigenständige künstlerische Persönlichkeit.

In Hrdlickas Werk befruchteten sich Bildhauerei und Zeichnung bzw. Radierung gegenseitig. Der Torso steht bei ihm nicht als Sinnbild für das Vergängliche der antiken Kultur sondern als Ausdrucksform des gequälten geschundenen Leibs, die Gräueltaten des Zweiten Weltkriegs und den Faschismus. Nicht im Schönen sah Hrdlicka die Wahrheit des 20. Jahrhunderts, sondern im Hässlichen und im Schmerz. Das bekannteste bildhauerische Werk Hrdlickas im Kontext der körperlichen Gewalt ist das mehrteilige Mahnmal gegen Krieg und Faschismus in Wien, das 1988 gegen heftige Widerstände der konservativen Kräfte, der reaktionären Presse, und des politisch, ästhetischen Sumpertums enthüllt wurde.

Hrdlicka, der 1956 wie sein Vater aus der Kommunistischen Partei Österreichs ausgetreten war, griff mit der ihm eigenen Verve immer wieder in die Politik ein, so 1986 in die Kontroverse um den späteren österreichischen Bundespräsidenten, Kurt Waldheim. Er widmete ihm ein drei Meter hohes Holzpferd, das zum Symbol wider das Vergessen wurde. 1999 trat er in Haiders politischer Wahlheimat, in Kärnten als Spitzenkandidat der KPÖ an.

Nicht zuletzt kann sich Alfred Hrdlicka als Pate der neuen deutschen Partei DIE LINKE bezeichnen, brachte er doch im Jahre 2000 Oskar Lafontaine und Gregor Gysi zu einem Abendessen in Saarbrücken zusammen.

orf-online:Einer der wichtigsten Bildhauer Kurier:Der Titan Hrdlicka hat die Bühne verlassen