KOMMUNISTISCHE PARTEI ÖSTERREICHS

Peter Kreisky ist überraschend verstorben

Peter Kreisky (1944-2010)

(28.12.2010)

Am 27. Dezember verstarb Peter Kreisky während einer Bergwanderung auf Mallorca, wo er einen kurzen Weihnachtsurlaub verbrachte. Peter Kreisky wurde am 8. Mai 1944 im schwedischen Exil geboren, wohin sein Vater, der spätere Bundeskanzler Bruno Kreisky, vor den Nazis flüchten musste.

Die Politik griff bereits frühzeitig in Peter Kreiskys Leben ein. Nach der Befreiung war die Rückkehr seines Vaters, unter anderem durch die USA, ein Jahr lang verzögert worden. Erst als es Bruno Kreisky gelungen war, in seiner Heimat politisch Fuß zu fassen, löste er 1951 den schwedischen Haushalt auf und ließ die Familie nachkommen. Peter Kreisky sollte Schweden und dem schwedischen Sozialismus sein ganzes Leben verbunden bleiben.

1959 trat Peter Kreisky dem Verband Sozialistischer Mittelschüler bei (der VSM wurde 1973 von der SPÖ unter Bruno Kreisky wegen seiner linken Tendenz ausgeschlossen). 1965 wurde er Obmann des Verbands Sozialistischer Studenten, VSSTÖ. 1973 begann der promovierte Jurist seine Berufslaufbahn in der Wirtschaftswis­senschaftlichen Abteilung der Arbeiterkammer Wien. Einer breiten politischen Öffentlichkeit bekannt wurde Peter Kreisky durch seinen Protest gegen den Krieg der USA in Vietnam und gegen das von seinem Vater initiierte Kernkraftwerk in Zwentendorf. Sein öffentliches Engagement gegen die von der Gemeinde Wien geplante Verbauung der Steinhofgründe brachte ihm beinahe den Ausschluss aus der Wiener SPÖ.

In den 80er-Jahren stand Peter Kreisky, der mit der Politologin Eva Kreisky verheiratet war, mit an der Spitze der Proteste gegen den Präsidentschaf­tskandidaten Kurt Waldheim. 1999 beteiligte er sich an den Demonstrationen gegen den Jugoslawien-Krieg der NATO. Peter Kreisky blieb zeitlebens Mitglied der SPÖ, deren linken Flügel er vertrat. Bei den Europaparlamen­tswahlen 2004 rief er zur Wahl der „Linken Liste für ein solidarisches Europa“ auf.

Kreisky war Mitglied der unabhängigen, internationalen Jury zur Vergabe des Bruno-Kreisky-Preises für Verdienste um die Menschenrechte, des Beirats im Bruno-Kreisky-Forum für internationalen Dialog sowie Vorstandsmitglied im Republikanischen Club – neues Österreich. Im Besonderen war er dem Experimentaltheater „Fleischerei“ verbunden, um dessen Erhalt er gemeinsam mit seiner Leiterin Eva Brenner einen zähen politischen Kampf führte. Er gehörte dem Gründungskreis des Forums Soziale Gerechtigkeit an.

Peter Kreisky war auch an den Vorbereitungen der im kommenden Jahr stattfindenden Feierlichkeiten zum 100.Geburtstag seines Vaters beteiligt, in dessen Rahmen eine unter anderem eine von transform! europe und der Rosa-Luxemburg-Stiftung veranstaltete Konferenz unter dem Titel „Bruno Kreisky und die Linke in Europa“ geplant ist.

Walter Baier

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