Von Didi Zach (29.10.2014)
Zwar ist, wie auch in der Aussendung erwähnt wird, die Quote im Vergleich zu 2008 damit von 20,6% auf 18,8% gesunken – wobei: 2010 lag die Armuts- und Ausgrenzungsgefährdungs-Quote bei 18,9 Prozent und 2007, im letzten Jahr vor der Krise, gar bei 16,8 Prozent.
Die Armutsgefährdungsschwelle betrug 2013 für einen Einpersonenhaushalt 1.104 Euro pro Monat (12 Mal) – die bedarfsorientierte Mindestsicherung belief sich aber nur auf 773,25 Euro für Alleinstehende.
Wesentliche Risikofaktoren für Armuts- oder Ausgrenzungsgefährdung sind die mit bestimmten Haushaltskonstellationen verbundenen Lebensbedingungen: allen voran Leben in Ein-Elternhaushalten (41% Armuts- oder Ausgrenzungsgefährdung gegenüber knapp 19% im Durchschnitt), Arbeitslosigkeit über mehr als ein halbes Jahr (35% Armuts- oder Ausgrenzungsgefährdung für Frauen und 40% für Männer), geringe Bildung (26% bei maximal Pflichtschulabschluss) sowie weiters Migrationshintergrund (40% für Personen mit Nicht- EU/EFTA-Staatsbürgerschaft) oder das Vorliegen einer Behinderung im Haushalt (30%).
Sehr gut sichtbar wird aufgrund der Daten auch, wie noch existierende sozialstaatliche Sicherungsmechanismen noch schlimmeres verhindern. So liegt die Armutsgefährdungsquote vor sozialen Transfers um beachtliche 12 Prozentpunkte höher.
Interessantes Detail: Bei einer mehrfachen Ausgrenzungsgefährdung (Armutsgefährdung, erhebliche materielle Deprivation oder Leben in Haushalten mit keiner oder sehr niedriger Erwerbsintensität) ist eine enorme Belastung durch Wohnkosten feststellbar: Für 76% der Mehrfach-Ausgrenzungsgefährdeten machten die Wohnkosten mehr als ein Viertel ihres Einkommens aus.
Ps.: Mehrfach-Ausgrenzungsgefährdete, so die Studie, „stufen ihre Lebenszufriedenheit auf der Skala von 0 (“überhaupt nicht zufrieden") bis 10 („vollkommen zufrieden“) durchschnittlich mit 6,1 ein. Einfach-Ausgrenzungsgefährdete sind mit einem Wert von 7,3 bereits zufriedener, Personen ohne Armuts- oder Ausgrenzungsgefährdung sind im Mittel am zufriedensten mit ihrem Leben (8,0)."