Von Günther Hopfgartner (4.3.2008)
Während die politische Klasse Europas in diesen Wochen und Monaten den neoliberalen Reformvertrag der Europäischen Union durch die Parlamente winkt, formiert sich andernorts erneut Widerstand: Wir wissen, dass die starken Allianzen der Europäischen Bewegungen und Organisationen den Weg Europas verändern können und werden. Sechs Jahre nach dem ersten Europäischen Sozialforum (ESF) wird Malmö dem ESF-Prozess einen neuen Anstoß geben. Nehmt Eure Chance wahr, Teil dieses Prozesses zu sein, Strategien und Aktionen für ein anderes Europa zu formulieren, so die selbstbewusste Einladung des
Nordischen Vorbereitungs-Komitees für das 5. Europäische Sozialforum, das vom 18. bis 21. September im südschwedischen Malmö stattfinden wird.
Und auch wenn der Glanz der turbulenten Aufbruchjahre mittlerweile etwas verblasst ist, bleiben die Sozialforen-AktivistInnen zuversichtlich: Das Europäische Sozialforum (ESF) ist bei weitem der größte europäische Offene Raum für Organisationen, Bewegungen, Netzwerke und Individuen, die sich dafür engagieren, eine nachhaltige, demokratische und gerechte Gesellschaft aufzubauen. Zehntausende von AktivistInnen und eine große Zahl von Organisationen kommen zusammen, um Erfahrungen miteinander auszutauschen, Ideen zu diskutieren und nicht zuletzt, um Vorschläge zu formulieren und neue Bündnisse für Mobilisierungen und wirksame Aktionen zu gründen. Beim ESF geht es um die Veränderung Europas nicht nur darum, die heutige Situation zu betrachten.
Besondere Unterstützung erfährt das ESF in diesem Jahr von der europäischen Gewerkschaftsjugend: Erstmals soll es im Rahmen des ESF ein europäisches Gewerkschaftsjugendcamp geben.
Haben doch gerade die Gewerkschaften Nachholbedarf, wenn es darum geht, die europäischen Verhältnisse nicht nur zu betrachten, sondern auch transnational für die Veränderung Europas zu kämpfen schließlich sind es nicht zuletzt zahlreiche Gewerkschaftsvertreter, die in diesen Monaten – brav den jeweiligen Parteiwillen exekutierend den neoliberalen Reformvertrag durch die nationalen Parlamente winken. Auf nach Malmö!