KOMMUNISTISCHE PARTEI ÖSTERREICHS

IWF und Weltbank als Retter in der Not?

Menschen protestieren gegen den IWF

Von Didi Zach (17.11.2008)

Vor ein Tagen trafen sich in Washington die Repräsentanten der G20. Ziel des Treffens sei gewesen, so wurde uns Bürgern von den meisten Medien erzählt, Antworten und Lösungen für die internationale Finanz- und Wirtschaftskrise zu finden. Was jedoch in Washington in sehr allgemeinen Formulierungen vereinbart wurde, lässt eine Potenzierung des Schreckens in der Zukunft befürchten. Warum? Weil von den Mächtigen der Welt die Kompetenz von IWF und Weltbank gepriesen wurde, obwohl diese beide Institutionen seit Jahrzehnten für „Chaos und Verwüstung rund um den Globus“ (mit)verantwor­tlich sind.

Ein tragisches Beispiel von vielen beleuchtet auch Erwin Wagenhofer im Film „Let´s make money“. Burkina Faso wurde im Rahmen eines „Restrukturie­rungsprogrammes des IWF“ gezwungen, die landwirtschaftliche Produktion voll und ganz auf die Herstellung und den Export von Baumwolle auszurichten, womit sich das Land in die totale Abhängigkeit von Entwicklungen am Weltmarkt begab. Doch während von IWF und neoliberalen Experten die Macht des freien Wettbewerbs – zumindest in Sonntagsreden – beschworen wird, pumpte die US-Administration Millionen von Dollar an staatlichen Geldern in die Stützung US-amerikanischer Baumwoll-Produktion, um diese am Weltmarkt wettbewerbsfähig zu halten, womit wiederum der Preis für die höchst qualitätsvolle Baumwolle aus Burkina Faso zwangsläufig verfällt. Die unüberschaubaren ökologischen Folgen, die sich für das Land aus den riesigen Export-Monokulturen ergeben, zeigt Wagenhofer in eindrucksvollen Bildern.

Ein anderes Land – ein ähnliche Geschichte. Das Beispiel Malawi: Das kleine Land mit rund 11 Millionen EinwohnerInnen galt bis in die 90er Jahre als das Musterland erfolgreicher Selbstversorgung. Ab und zu gab es zwar Dürreperioden, die aber durch umfangreiche staatliche Getreidereserven aufgefangen werden konnten. Dann zwang der IWF das Land, die Vorräte zu verkaufen, um Schuldentilgungen vornehmen zu können. Spekulanten kauften die Vorräte billig auf. Die Dürre 2002 mußte nun mittels teurer Lebensmittelmit­telimporte aufgefangen werden, die Spekulanten konnten ihre billig erworbenen Vorräte hingegen nun sehr profitabel verkaufen.

Um die Idiotie zu vervollständigen verlangten IWF und Weltbank von der malawischen Regierung während der Ernährungskrise sogar die Streichung aller Subventionen für Nahrungsmittel und die Landwirtschaft als Bedingung für weitere Hilfeprogramme. Das Argument der smarten Jungs: „Der Markt soll die Nahrungsmittel­preise bestimmen.“ Zugleich wollte die US-Administration die Krise nutzen, um quasi im Vorübergehen noch einen Vorteil zu verschaffen. 500 000 Tonnen Mais wollten die USA selbstlos an Malawi, Mozambique, Sambia und Zimbabwe liefern – darunter aber auch Genmais, womit sich den Agrar-Multis zugleich neue Profitmöglichkeiten eröffnet hätten.

Und noch ein Beispiel dafür, wie IWF und Weltbank Länder des Südens knechten.

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