KOMMUNISTISCHE PARTEI ÖSTERREICHS

Rückschlüsse auf Vermögensverhältnisse

Von Leo Furtlehner (28.7.2008)

Die KPÖ hat Post erhalten. Ein Rechtsanwalt schreibt, die Partei möge tunlichst die Namen einiger MandantInnen in einer Auflistung von Privatstiftungen im Internet entfernen, es handle sich um personenrelevante Daten usw. Die Begründung dafür ist höchst putzig: Aus der Veröffentlichung dieser Namen könnten nämlich „Rückschlüsse auf deren Vermögensverhältnis­se“ geschlossen werden. Dabei sind diese Namen gar keine Erfindung der KPÖ, sondern für alle Öffentlichkeit ersichtlich bereits vor Jahren in einer „profil“-Dokumentation publiziert worden.

Offenbar haben die Damen und Herren MillionärInnen Angst demnächst überfallen und ausgeraubt zu werden wenn sie stiften gehen. Aber keine Angst, sie haben ihr Geld doch ohnehin steuer- und diebstahlssicher in einer Stiftung gebunkert, vom Gesetz und findigen Anwälten sorgsam bewacht und geschützt. Unsere angeblichen Leistungsträge­rInnen haben also ein Problem ihr Vermögen zu rechtfertigen. Wären sie wirklich so leistungsbewußt wie sie vorgeben, müssten sie wohl mit dem größten Selbstverständnis ihr hohes Vermögen rechtfertigen können.

Wohl aus gutem Grund: Die Zahl der (Dollar-)MillionärInnen stieg 2007 auf mittlerweile 77.700, 1985 waren es noch dürftige 14.000. Und laut dem von „trend“ lobenswerter Weise jeden Sommer veröffentlichten Liste der reichsten ÖsterreicherInnen besitzen die 50 Reichsten im Land ein Vermögen von satten 100,89 Milliarden Euro (2006 waren es „nur“ 91,95).

Erinnern wir uns an das monatelange Lamento bis endlich die EU-Richtlinie über Veröffentlichung der Agrarsubventionen umgesetzt wurde. Da wurden die braven Kleinbauern als Schutzschild missbraucht, um die Millionensubven­tionen einiger Großgrundbesitzer und Agrarkonzerne zu verstecken, wie sich dann herausstellte. In Schweden werden jährlich die Einkommen aller StaatsbürgerInnen veröffentlicht, das wird im hohen Norden als ganz normal empfunden. Natürlich gibt es im kapitalistischen Schweden auch MillionärInnen.

Zwei Aspekte fallen allerdings schon auch auf: Erstens ist das Gefälle zwischen Arm und Reich in Schweden weitaus flacher als in Österreich. Hierzulande besitzt ja gerade ein mageres Prozent der Bevölkerung ein Drittel des Vermögens, weitere neun Prozent das zweite Drittel und die restlichen 90 Prozent dürfen sich das letzte Drittel teilen. Und zweitens rangiert Schweden im UNO-Ranking der menschlichen Entwicklung weltweit auf Platz 6, um sieben Ränge besser als in der gleichmacherischen Statistik des Bruttosozialpro­dukts. Österreich rangiert hingegen auf Platz 15, um sechs Ränge schlechter als das BSP.

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