Von Josef Stingl (30.9.2008)
„Es reicht“, meinte Vizekanzler Molterer und es kam zur Neuwahl. Für die
SPÖ ein Chaos, ihr Hero Alfred Gusenbauer hatte an Glanz verloren, sein
neues (Umfaller)Image war seinen Partei"freunden" für die Neuwahl zu unsicher.
Wiens Bürgermeister ließ es daher häupln, und seine neue Marionette an die
Spitze der Partei setzten.
Faymann startete gleich einmal schlecht durch, wollte er doch weder die
Abschaffung der Studiengebühren, noch Anti-Teuerungsmaßnahmen gegen den
verlorenen gegangen Koalitionspartner durchsetzten. Erst als der Druck zu groß
wurde, positionierte sich der vom Plakat lächelnde Werner gegen Molterer &
Co. Dies und seine Ankündigung weder mit Blau noch mit Orange eine Koalition
eingehen zu wollen, haben den SozialdemokratInnen, wenn auch auf niedrigen
Niveau, am Sonntag die Mehrheit beschert.
Zum Missfallen des niederösterreichischen Landeshauptmann, seines Zeichens
graue ÖVP-Eminenz fielen die Schwarzen auf den zweiten Platz zurück. Grund
genug, es in der ÖVP so richtig pröllen zu lassen und den Pepi-Cousin als
ÖVP-Marionette an die Parteispitze zu hieven. Was
SPÖ-Bürgermeister-Häupl-Busenfreund kann, ist doch für Busenfreund
ÖVP-Landeshauptmann nur recht und billig.
Jetzt gehts dann in die neuen Koalitionsverhandlungen Faymann und
Pröll jun. dürfen eine neue rosa-schwarze Koalition aushandeln ihre
politischen Ziehväter werden dabei die Fäden führen. Zeigen sich jetzt die
Zwei (Vier) über die massiven Stimmengewinne des rechtsextremen Lagers
schockiert verschwiegen sie wohlweislich, dass sie dafür mitverantwortlich
sind: Durch ihre Koalitionspeformance, durch ihre Politik, durch ihr eigenes
Rechtsrücken und durch mangelnde Distanz zu Diskriminierung, Ausgrenzung und
Rassismus.
Zu befürchten ist, steht die neue etwas kleinere „große Koalition“, dann
ist nichts Neues zu erwarten. Steuergeschenke für die Reichen,
Steuererhöhungen für die breite Masse, Sozialabbau, Pensionsraub,
Privatisierungen, und, und, und, werden uns auch weiterhin begleiten. Und in
spätestens fünf Jahren wird so der Rechten weiter in die Hände gespielt
werden.
Außer, uns Linken, uns SozialistInnen, uns KommunistInnen gelingt es endlich,
unsere Ideen und Forderungen in einer breiten Bewegung darlegen zu können!