KOMMUNISTISCHE PARTEI ÖSTERREICHS

„Heilung unerwünscht!“ - Zufall oder Profitgier?

Von Josef Stingl (1.11.2009)

Vor zwanzig Jahren wurde in Deutschland eine preiswerte, nebenwirkungsfreie Alternative zur schulmedizinischen, nichtheilenden Cortisoncremebehandlung bei Neurodermitis und Psoriasis entwickelt. Für die "Erfinder" begann damit ein Spießrutenlauf gegen die profitgierige Pharmaindustrie, die auf die gewinnbringende Cortisan-Endlos-Behandlungsmethode nicht verzichten wollte.

„Wie kann es sein, dass so ein Medikament, das in klinischen Studien geprüft ist, den vielen Not leidenden Menschen einfach vorenthalten wird?“, stellte sich eine Dokumentation mit dem Titel „Heilung unerwünscht“ im ARD am 19.10.2009 di­e Frage.

Deutlich wird in der Dokumentation das patientenverachten­de Verhalten der Pharmaindustrie. Seit seiner Erfindung hat der deutsche Salbenentwickler versucht, sein „Rezept“ zum Wohle der Betroffenen einem Pharmakonzern für ein breites PatientInnenspek­trum anzubieten. Diese aber wollten keinesfalls auf die Gewinne mit den Cortisonprodukten verzichten und haben daher den Ankauf verweigert, bzw. den Kauf nur zum Verschwindenlassen der neuen Avocado-Öl/Vitamin B12-Salbe in ihren Schreibtischschu­bladen angeboten.

Heute, zwanzig Jahre später, ist jetzt zu erfahren, dass im Windschatten der ganzen Aufregung ein Schweizer Pharmaunternehmen endlich Mitte November dieses Jahres die Vitamin-B12-Salbe unter dem Namen Regividerm® auf den Markt bringen wird. Die Salbe selber wird in der Apotheke für rund dreizig Euro pro 100 g erhältlich sein. Ein stolzer Preis, eine adäquate Rezeptur in der Apotheke hergestellt, würde weit unter zwanzig Euro pro 100 g kosten. Zufall oder wieder nur Profitgier?

Die Geschichte des Avocado-Öl/Vitamin B12-Produktes ist ein klassisches Beispiel dafür, dass im Kapitalismus nur der Profit zählt, Gesundheit und Menschlichkeit dabei nur hinderlich sind. Nur bei diesem einem Beispiel sind aber abertausende Menschen direkt und indirekt von diesen Profit-IdeologInnen in ihrer Lebensqualität gestört. Es sind nämlich nicht nur zehn Prozent der Weltbevölkerung, die von diesem Leiden betroffen sind, sondern man kann auch ohne Bedenken z.B. die vielen, in die Pflege involvierten Mütter und Väter, Brüder und Schwestern dazurechnen.

Zum Abschluss noch zwei Fragen: Privat wirtschaftet besser? Für wen, für ihre Säckel oder für uns? Auf eure Antworten warte ich – hoffentlich nicht zwanzig Jahre.

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