KOMMUNISTISCHE PARTEI ÖSTERREICHS

Her mit den Orchideen!

Von Claudia Krieglsteiner (27.3.2009)

Orchideen-Themen meinen solche, die nicht dem (vermeintlich) zentralen, wesentlichen – sprich: Patriarchalen – Mainstream entsprechen. Orchideenstudien waren Richtungen, die am weitesten von profitträchtigen Verwertungsmöglichke­iten entfernt waren und heute wohl zum größeren Teil abgeschafft, oder in andere Studienrichtungen integriert sind.

In der aktuellen Krise, werden nun Themen – auch im linken Diskurs – an den Rand gedrängt, die noch vor kurzem als wesentlich erkannt waren. So fällt es kaum noch auf, dass mit den großen „Rettungseinsätzen“ unserer Steuermilliarden in Bereiche gepumpt werden, die nach wie vor fast ausschließlich Männerarbeit beschäftigen und deren gesellschaftlicher und ökologischer Preis kaum mitberechnet werden – wie zum Beispiel die Automobilindustrie. Umgekehrt werden harte Einschnitte im Sozialsystem und bei sozialen Infrastrukturen wieder zweifach Frauen treffen: durch den intensiveren Bedarf an weiblicher Gratisarbeit in der Pflege- und Betreuungsarbeit und durch die um sich greifende Armutsgefährdung. Wir zahlen deren Krise und haben die Nase voll!

Völlig aus der öffentlichen Debatte geraten sind die Vorstöße der Innenministerin, Fekter, die sich vorgenommen hat, mit einer weiteren Verschärfung der MigrantInnen-Gesetzgebung gegen „Männer“ vorzugehen, „die Frauen und Mädchen nicht am gesellschaftlichen Leben teilnehmen lassen.“ Ihr Ziel sei, „patriarchale Exzesse“ zu bekämpfen. Na da kann frau sich ja nur noch gratulieren!

Da patriarchale Exzesse aber bekanntlich mit Staatsbürgerschaf­ten nicht zusammenhängen und anderseits Beispiele für den Ausschluss von Frau aus dem gesellschaftlichen Leben auf nicht enden wollenden Listen der Frauenbewegungen bereits zusammengeschrieben wurden, ist das Arbeitsprogramm der Innenministerin jedenfalls anspruchsvoller als das der Frauenministerin. Aber wir haben die Zweckargumentation „Frauenbefreiung“ aus dem Afghanistankrieg und dem Irakkrieg zu gut im Gedächtnis. Bei der feministischen Tagung am vergangenen Wochenende berichtete eine kurdische Frau, dass im „befreiten“ Nordirak jüngst das Recht des Mannes fünf Frauen zu „besitzen“ in die Verfassung aufgenommen worden sei.

Her mit den Orchideen! Jetzt.

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