KOMMUNISTISCHE PARTEI ÖSTERREICHS

„Herr Minister, kommen Sie aus Ihrem verdunkelten Kabinett heraus!“

Das Audi-Max der Uni-Wien ist nach wie vor offener Raum für Debatten über Hochschul- und Gesellschaftspolitik.

Von Heidi Ambrosch (20.11.2009)

Noch-Wissenschaftsminister Hahn will am 25.11. den „Dialog Hochschulpartnerschaft“ unter Ausschluss der Öffentlichkeit inszenieren. Dem gegenüber steht die Einladung der BesetzerInnen ebenfalls am 25. zu einem „echten Bildungsdialog“ im Kabelwerk Wien, Meidling (U6 Tscherttegasse), von 12 – 18 Uhr zusammenzukommen.

„In den nächsten Tagen wird sich zeigen, ob die Regierungsparteien auch fähig sind, nicht nur am Papier von Demokratie und Solidarität zu sprechen, sondern sie auch zu leben.“ heißt es in ihrer Presseaussendung vom 18. November. Einmal mehr ist auch der ÖGB gefordert sich nicht auf einem einmaligen Lippenbekenntnis der Solidarität auszuruhen.

Bildung im Interesse einer Minderheit zur profitorientierten Verwertbarkeit des „Humankapitals“ oder Bildung im Interesse der Mehrheit für eine humane Entwicklung der Gesellschaft sind die entgegen gesetzten Pole der aktuellen bildungspolitischen Auseinanderset­zungen. Ersteres ist Ziel des Hahnschen „Dialoges“, zweiteres das Anliegen der Studierenden, das eigentlich auch das Anliegen eines Gewerkschaftsbundes sein sollte. Demokratisierung der Bildung – für eine demokratische Wissenschaft – für eine demokratische Gesellschaft, diese Ziele sollte eigentlich eine Klammer für Interessensver­tretungen von Studierenden als auch von Lohnabhängigen sein. In dieser Hinsicht ist die ÖGB-Spitze fundamental zu kritisieren. Antagonistische Widersprüche können nicht sozialpartner­schaftlich gelöst werden, sie verlangen eine klare Positionierung auf welcher Seite man steht.

Noch vergeht kein Tag, an dem nicht Meldungen aus Deutschland, auch aus anderen europäischen Ländern zu registrieren sind, welche weiteren Hörsäle besetzt wurden oder Aktionen geplant sind. Neue Solidaritätser­klärungen sind ein wichtiges Moment, die schon seit über vier Wochen ausharrenden BesetzerInnen zu stützen. Aber selbst der trainiertesten Bodenschläferin oder dem Gemüseputzer der Volksküche gehen irgendwann die Kräfte aus. Und neben der vielen Stunden in den verschiedensten Arbeitskreisen, den Bemühungen der Plenar-Anforderungen einer größtmöglichen Transparenz und basisdemokratischen Strukturen nachzukommen, stehen nicht wenige Studierende selbst im Arbeitsprozess, um sich das Studium zu finanzieren, welches ebenfalls Arbeit ist.

Daher steht die dringende Frage – was ist der aktive Beitrag jener, die mit großer Sympathie die Aktionen der Studierenden verfolgen, aber in der ZuschauerInnen­position verharren? Wie kann dauerhaft erreicht werden, dass der geöffnete öffentliche Raum für weitergehende und vertiefende bildungs- und gesellschaftspo­litische Diskussionen nicht nur gehalten wird, sondern auch entsprechende Finanzierungen und Räume für kritische Wissenschaft durchgesetzt werden können?

Der „echte Bildungsdialog“ bietet die Gelegenheit, diese und andere Fragen dazu zu diskutieren! Ich hoffe auf eine entsprechende Beteiligung.

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