Profisport durch Kinderarbeit?

Von Josef Stingl (24.3.2009)

„Erst 13 und schon einen Rapid-Vertrag. (…) Als bisher jüngster Spieler Österreichs bekam Davis Domej vergangene Woche (…) einen Jungprofi-Vertrag“, berichtete die Krone am 23. März 2009. Unter dem Begriff Sport werden Bewegungs-, Spiel- oder Wettkampfformen, die im Zusammenhang mit körperlichen Aktivitäten des Menschen stehen, zusammengefasst. Man unterscheidet im wesentlichen Breitensport und Leistungssport. Leistungsspor­tlerInnen werden immer öfter, wie etwa beim Fußball, für ihre sportliche Tätigkeit bezahlt. Der Sport wird so zur Ware Arbeit – ein Profivertrag ist daher mit einem Arbeitsverhältnis gleichzusetzen.

Es lässt sich lange darum streiten, wie sinnvoll solche Profisportbetriebe sind, die wir ja über die Werbung finanzieren. Es lässt sich auch darüber streiten, ob die Profi-Fußballer nicht moderne Sklaven unserer Unterhaltungskultur sind – immerhin werden sie von Verein zu Verein weiterverkauft. Aber die betroffenen Spieler sind volljährig und können mit Hilfe der Gewerkschaft ihre Interessen wahren.

Anders liegt der Fall bei Eingangs erwähnten dreizehnjährigen Jungprofi. Richtig merkt die Krone an, dass es sich um „ein Novum in der heimischen Sportgeschichte“ handelt – allerdings nicht für glorifizierten Ausbildungsweg bei Rapid Wien, sondern dass jetzt schon Kinder (mit 13 immerhin weder vertrags- noch straffähig) zum Sport zwangsverpflichtet werden.

Abgesehen davon bin ich mehr als verwundert, dass sich die Fußballergewer­kschaft nicht kräftig gegen das Abhängigmachen Minderjähriger stark macht. Kinderarbeit ist ja in Österreich bekanntlich verboten. Und wie gesagt ein Profivertrag, bedeutet auch ein Arbeitsverhältnis.