KOMMUNISTISCHE PARTEI ÖSTERREICHS

Solidarität mit Leben füllen

Von Heidi Ambrosch (4.10.2010)

Das Wahl-Open-Air der KPÖ-Wien stand unter dem Titel "Ya?asin halklarin karde?li?i – Viva la Solidaridad". Anlaß für die Frauensprecherin der KPÖ, sich grundsätzlicher mit einem wesentlichen Bestandteil unserer Bewegung auseinanderzusetzen.

Liebe Freundinnen und Freunde,

Solidarität ist ein entleertes Wort geworden. Wird es im Mainstream dennoch strapaziert, dann in der Diktion eines „Generationen­vertrages“ oder als Bereitwilligkeit für Licht ins Dunkel zu spenden. Auf der Ebene wird es umgangen.

Das Wort Solidarität ist ein Versprechen auf Erweiterung: Überschreite Deine Interessen über Dich, Deine Familie, Dein Land in Richtung all jener, die mit Dir etwas gemeinsam haben. Im Wort Solidarität liegt der Anspruch, dass der Mensch sich in Richtung Menschheit überschreiten kann. Insofern muss Solidarität historisch aber auch immer wieder inhaltlich gefüllt werden, damit Solidarität zu einer Haltung wird, die sich klar abgegrenzt von Altruismus oder karitativem Tun.

Solidarität beinhaltet die Erkenntnis, dass wir aufeinander angewiesen sind. Marx entwickelte diesen Gedanken in der deutschen Ideologie so: „Erst in der Gemeinschaft [mit Andern hat jedes] Individuum die Mittel, seine Anlagen nach allen Seiten hin auszubilden; erst in der Gemeinschaft wird also die persönliche Freiheit möglich.“

Solidarität hat ihren Bezugspunkt in der Gattung Mensch und der Mensch muss sich solidarisieren, um seine Persönlichkeit durchzusetzen, die sich nur in der Wahrnehmung zum Anderen entwickeln kann.

Kapitalistische Herrschaftsin­teressen werden sich solange durchsetzen, wie dieser Inhalt zum Verschwinden gebracht wird und der bzw. die andere als Bedrohung wahrgenommen werden können, und diese Vermittlung scheint tagtäglicher Kampfauftrag der Herrschenden an die bürgerlichen Medien zu sein.

Solidarität transportiert deshalb die Kritik an der Aufspaltung gesellschaftlicher Gruppen und Individuen für Herrschaftsin­teressen.

Solidarität ist die Anerkennung des Ausgesetztseins und der Verletztbarkeit eines jeden und jeder und nur solidarisch können wir die Möglichkeit ergreifen das Ausgesetztsein aktiv zu minimieren.

Solidarität gilt dem oder der Anderen, die mir nicht gleich ist und es doch sind. Sie ist Ausdruck und Anerkennung der Differenz, der Vielheit im Erkennen gemeinsamer Interessen und kann daher nur zur Forderung führen:

Gleiche Rechte für alle – Es lebe die internationale Solidarität

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