Als Treuhänderin der KPÖ verwaltete Steindling, von den Medien schon sehr früh »rote Fini« genannt, nach dem Zweiten Weltkrieg einen großen Teil des Vermögens der KPÖ.
Dieses wurde von der Wirtschaftsabteilung der KPÖ durch den Aufbau von Geschäftsbeziehungen zwischen österreichischen und osteuropäischen Unternehmen gebildet, darunter von der KPÖ-eigenen Firma Novum in der DDR.
Nicht zuletzt durch Finis Engagement war es möglich gewesen, in Zeiten des Kalten Krieges und trotz des Embargos Geschäftsbeziehungen über den »Eisernen Vorhang« hinweg aufzubauen und zehntausende Arbeitsplätze vor allem im Bereich der österreichischen Verstaatlichten Industrie zu sichern. Aus diesem Grund bzw. auf Grund ihrer Verdienste um die Republik Österreich wurde ihr der Titel einer Kommerzialrätin verliehen.
Dass nach dem Anschluss der DDR an die Bundesrepublik Deutschland die KPÖ enteignet und ihre Firma Novum als »deutsches Eigentum« deklariert wurde, lag am Urteilsspruch der letzten gerichtlichen Instanz, die gegen die erstinstanzliche Entscheidung zugunsten der KPÖ entsprechend der deutschen Staatsräson entschieden hat.
KPÖ-Bundessprecher Mirko Messner: »Wir sind Fini Steindling zu großem Dank verpflichtet. Sie hat den Anmaßungen der deutschen Justiz standgehalten und war in all den Jahren des Kampfes um das Eigentum der KPÖ der Partei gegenüber in jeder Hinsicht loyal. Wir sind traurig und betroffen über den Tod dieser integren und aufrechten Persönlichkeit.«