KOMMUNISTISCHE PARTEI ÖSTERREICHS

Heiße Luft und verschwendeter Platz

Von Leo Furtlehner (4.4.2012)

Über heiße Luft schreibt Hans Rauscher im „Standard“ und lässt sich über Anonymous und Piraten aus.

Erstere wegen als Aprilscherz angekündigter aber nicht stattgefundener Veröffentlichung von Politiker-Mails, zweitere wegen systematischem Chaos beim Gründungsparteitag.

So ist es halt mit der Opposition von Gnaden der Herrschenden. Hauptsache neu, Hauptsache sensationell, der Inhalt ist Nebensache und letztlich auch gar nicht erwünscht. In Gratis-Buntblättern wie seriösen Gazetten gleichermaßen wird solcher Art heißer Luft freilich seitenweise Platz eingeräumt und dazu der Eindruck erweckt, eine Revolution stünde vor der Tür. Und auch der ORF darf als Draufgabe ganz „objektiv“ seinen Senf dazugeben. Das Volk will schließlich unterhalten werden.

Dass der „antriebslosen Regierung wie den ideenlosen Grünen“ (O-Ton Rauscher) nicht Feuer unter dem Hintern gemacht wird, dafür sorgen schon die Medien, gut „angefüttert“ von der etablierten Politik, durch millionenschwere Inseratenaufträge oder andere Gefälligkeiten. Und schließlich hackt eine Krähe der anderen bekanntlich kein Auge aus, das gilt auch im Wechselspiel von Ökonomie, Medien und Politik.

Die neoliberale Politik mag spätestens seit dem Finanzcrash von 2008 mit nachhaltigen Folgewirkungen erbärmlich gescheitert sein, das TINA-Argument von Maggie Thatcher (There is not Alternative) gilt weiterhin als eisernes Dogma. Wo käme man da auch hin, wenn die doch so unsagbar freien Medien politischen Kräften Raum für die Darstellung gesellschaftlicher Alternativen gäben? Wie schrieb doch der slowenische Philosoph Slavoj Zizek treffend: „Es ist unschwer für uns, uns das Ende der Welt vorzustellen – siehe die zahllosen Apokalypse-Filme – aber nicht das Ende des Kapitalismus.“ (Standard, 15.10.2011).

Bevor man also ernsthafteren gesellschaftskri­tischen Kräften Gelegenheit gibt ihre Vorstellungen darzulegen, verschwendet man diesen Platz lieber für Unsinn aller Art. Da dürfen selbsternannte ExpertInnen für alles und jedes vom Schlage eines Niki Lauda bis zum Erbrechen verbreitern oder man bringt seitenlange Interviews mit FP-Chef Strache, der so vom Bösewicht zum seriösen Politiker mutiert, auch in angeblich liberalen, kritischen Blättern. Der wirkliche Gottseibeiuns für deren Eigentümer und Redaktionen sind schließlich immer noch jene, welche die gesellschaftlichen Verhältnisse in Frage stellen und am Gefüge von Geld und Macht kratzen.

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