KOMMUNISTISCHE PARTEI ÖSTERREICHS

Vom Erben und vom Erbrecht

Von Lutz Holzinger (28.3.2013)

Aus einer AK-Statistik geht hervor, dass in Österreich 15 Prozent der Haushalte ihren Hauptwohnsitz geerbt haben. 20 Prozent haben andere Güter oder Geldbeträge geerbt. 65 Prozent aller Haushalte schauen durch die Finger. Die heimischen Rechtsparteien sind dennoch standhaft gegen die Wiedereinführung der Erbschaftssteuer. Da in Österreich keine genauen Zahlen über den Umfang der Erbschaften vorliegen, lohnt sich ein Blick nach Deutschland. Dort wird in regelmäßigen Abständen ein „Entwurf zum Armuts- und Reichtumsbericht der Bundesregierung“ erarbeitet.

Die Wochenzeitung „Die Zeit“ hat sich des Themas angenommen und fragt im Untertitel „Wo bleibt der Protest?“. Damit wird auf die vor allem durch Erbschaften verursachte „wachsende Ungleichheit“ verwiesen. Wörtlich wird ausgeführt: „Ohne jede kontroverse Debatte werden zwischen 2000 und 2020 mehr als fünf Billionen Euro vererbt. Besäßen wir, wie andere Länder, eine Erbschaftssteuer von 50 Prozent, hätte die Bundesrepublik mehr als 2,5 Billionen Euro gewonnen.“

Weiter heißt es: „Die Verteilung dieser Fünf-Billionen-Erbmasse treibt die Vermögenskonzen­tration weiter machtvoll voran. Denn die so genannten Großerben erhalten jedes Jahrzehnt mehr als eine Billion Euro. Die Vermögenszusam­menballung hat sich in den letzten Jahren folgerichtig fortgesetzt. 1993 besaß das oberste Dezil (zehn Prozent der Bevölkerung) 44 Prozent des Nettovermögens. Bereits 2001 wurden unter seinen Fittichen 61 Prozent aller Privatvermögen registriert. In den vergangenen fünf Jahren ist das Privatvermögen von 4,5 auf neun Billionen angestiegen. Dieser drastische Zuwachs ballt sich überwiegend bei den obersten fünf bis zehn Prozent der Bevölkerung zusammen. Eben diese krasse Ungleichverteilung soll angeblich aus dem Armuts- und Reichtumsbericht gestrichen werden.“

Was ich nicht weiß, das macht mich nicht heiß.

Um der österreichischen Bevölkerung derartige Aufregungen zu ersparen, wird hierzulande erst gar kein Reichtumsbericht erstellt. Die Verhältnisse in der Alpenrepublik werden sich jedoch nicht wesentlich von Deutschland unterscheiden. Stellt man die unterschiedliche Größe beider Staaten in Rechnung, ist bei uns statt von fünf Billionen von 500 Milliarden Euro die Rede. Viel Geld, mit dem nicht nur Staatsschulden beglichen, sondern das auch in die Bereiche Soziales, Gesundheit/Pflege und Bildung investiert werden könnte.

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