KOMMUNISTISCHE PARTEI ÖSTERREICHS

ELGA – "eine Bestandsaufnahme"

Von Rudi Gabriel (20.2.2014)

„Bei ihrer Einführung wurde die e-card von der Ärztekammer ähnlich infrage gestellt und abgelehnt, wie nun ELGA, die elektronische Gesundheitsakte. Die Geschichte scheint sich somit zu wiederholen.“ Mit dieser Frage beginnt eine von der Firma OEKONSULT durchgeführte bundesweite repräsentative persönliche Befragung der österreichischen Wohnbevölkerung

Durchgeführt wurde die Befragung zwischen 24. und 30. Jänner 2014 – befragt wurden Menschen im Alter von 15 bis 82 Jahren im Auftrag der ELGA Gmbh. 1070 Menschen wurden mit insgesamt 18 Fragen konfrontiert. „Die Mehrheit will bei ELGA bleiben und sich nicht abmelden, lautet das zufriedene Résumé des Auftraggeberin der Studie.

Somit wird von Beginn an klar wo derzeit die Front verläuft. Zwischen Ärzteschaft und Betreibergese­llschaft. Dieser Grabenkampf wird sich auch weiterhin vertiefen, geben doch fast 74 % der Befragten an, nicht überzeugt zu sein, dass die meisten Menschen in Österreich sehr genau wissen, worum es bei ELGA im Detail geht. Zudem geben über 80% an, selbst einem Unkundigen nicht erklären zu können was ELGA bedeutet.

Es fordern einerseits 95 % eine sachliche, objektive und unvoreingenommene Informationen zu ELGA ein, andererseits ist die ÄrztIn mit nahezu 30% die wichtigste Informationsquelle zu ELGA für die Befragten. Mehr als jeder 4. Befragte findet die gegenwärtigen Aktionen gegen (sic) ELGA für sehr richtig, unterstützenswert und angebracht, fast jeder 8. der Befragten gibt an, seine Willenserklärung zum OPT Out bei der Widerspruchsstelle eintragen zu lassen.

Was die sachliche, objektive und unvoreingenommene Informationen der Befragten betrifft, so sind doch Mängel im Umfrageinstrument ersichtlich. Nach wie vor wird die Wechselwirkun­gsprüfung mehrerer verschriebener Pharmazeutika im Zusammenhang mit dem ELGA-Modul e-Medikation gebracht, ja man muss den Verdacht hegen, dass hier bewusst ein Mythos aufrecht erhalten wird, nachdem die Wechselwirkun­gsprüfung entsprechend dem ELGA Gesetz gar nicht mehr als Bestandteil von ELGA vorkommt und wie schon seit Jahren weiterhin über die Ordinations/A­pothekensoftwa­re administriert werden wird.

Zuletzt noch die Sache mit den bereits amtlichen Widersprüchen zum Zeitpunkt der Befragung: Die Befragen wurden in der Fragestellung naturgemäß nicht über die Gesamtanzahl der bereits gestellten OPT OUT Anträge in Kenntnis gesetzt. Die Angabe von derzeit (24.1.2014) rd. (sic) 6600 Widersprüchen (0,072%) veranlasste dennoch fast jeden 10. der Befragten zu der eher merkwürdigen Aussage es handle sich um ein „eher mäßiges Ergebnis für ELGA“.

Abschließend sei noch darauf hingewiesen, dass den Leser nicht verwundern darf, dass nahezu 100% der Befragten noch niemals etwas über Datenklau bei der seit 2005 verwendeten e-card gehört haben, sind doch darauf auch nur Name und Sozialversiche­rungsnummer gespeichert. Dennoch findet beinahe jeder 2. der Befragten die Angstmacherei (sic) über Datensicherheit bei e-card, e-Medikation oder ELGA für höchst angebracht und realistisch, beinahe 80 % sind äußerst besorgt, dass ihre Gesundheitsdaten entwendet und missbräuchlich verwendet werden könnten – dies zeigt eindeutig, dass die Bevölkerung sehr gut versteht, dass mit ELGA ein völlig neues Kapitel der Gesundheitsver­waltung aufgeschlagen wur­de.

Die KPÖ bietet seit dem November 2013 regelmäßig interessierten und besorgten Bürgern Informationen zum Thema ELGA.

(Rudi Gabriel, Arzt in Eisenstadt)

ELGA-Studie vom Jänner 2014

Übersicht über die Studienfragen

Die nächsten Termine:

25. 2. 2014 18.00 h

KPÖ Favoriten, Pernerstorferhof

Herzgasse 66–68

1100 Wien

26.2. 2014 14.00 h

Zentralverband der Pensionistinnen und Pensionisten Österreichs (ZVPÖ)

Praterstraße 54/8a

1020 Wien

t. 01/2146573

e. zvpoe@aon.at

http://members.aon.at/zvpoe

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