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Spätesten als das Ungleichgewicht von Demonstranten und Gegendemonstranten am Brodaplatz offensichtlich wurde hätten beide Kundgebungen von der Polizei aus Sicherheitsgründen beendet werden können. Durch das spontane Umlenken der Verfassungsgegner in die Burggasse wurde, so behaupten wir, den Faschisten eine Bühne geboten und die Situation bewusst eskaliert.
Bezüglich der vermuteten Schwangerschaft einer involvierten jungen Frau ist folgendes eindeutig festzuhalten: Jede junge Frau muss für die Außenstehenden, die nicht über die individuellen Zyklusdaten Bescheid wissen können, im Fall des (Not-)Falles als potentiell schwanger gelten, weil geschlechtsreife und sexuelle Aktivität angenommen werden muss . Dies gilt ganz besonders für das Vorgehen von bewaffneten Beamten gegen junge weibliche Personen, wie bei den Vorfällen in Wien. Weil Frauen selbst auch nicht immer wissen können ob die Einnistung einer befruchteten Eizelle erfolgt ist, darf sie auf Schutz durch die Behörde vertrauen – und wie wir meinen – muss sie bei Gefahr im Verzug die Möglichkeit haben sich, wenn auch nur als Schutzbehauptung, als schwanger zu deklarieren.
Der jungen Frau nun Verlogenheit und unehrenhaftes Verhalten vorzuwerfen lehnen wir hier entschieden ab! Dies halten wir für eine moralinsaure und autoritäre Überheblichkeit.
Überheblichkeit deswegen, weil der Verlauf der Debatte zeigt, dass nun – auf die reaktionärste Weise- frauenfeindliche Versatzstücke hervorgekramt werden, nur um jenes Versagen zu kaschieren, das ein männlich-militaristisch dominierter Polizeitrupp am letzten Samstag zur Schau gestellt hat.
Dass das Erheben des Schwangerschaftshormon- Titers nun eine aufrechte Schwangerschaft zum Zeitpunkt x ausgeschlossen hat wird gezielt von den reaktionären Kräften für die Debatte benutzt ! Die Aktivisten gegen Formen des Faschismus werden deswegen jetzt als ehrlos bezeichnet die anifaschistischen Aktivistinnen eh klar – heim an den Herd gestellt- und das unter der Patronanz einer weiblichen Innenministerin !
5. Es wird somit nicht mehr offen darüber gesprochen, dass das Schlagen und Quälen von politisch agierenden Menschen, welchen Geschlechts auch immer, in Österreich zum wiederholten Male salonfähig gemacht wurde, in Ermangelung des klaren Feindbildes „schwarzer block“ – und auf Grund der Peinlichkeit, dass sich nun jeder in Österreich überzeugen konnte, dass deutsche und französische Faschisten von unserer Polizei beschützt werden, wird auf die haarsträubendste Art und Weise versucht den Hormonstatus einer geschlagenen Frau als Trennlinie zwischen gut-gutes oder wut-schlechtes Soldaten-verhalten zu inszenieren da kann man nur mehr schreien : MEDEA! SCHAU OWA !!
Was hier abläuft sind bewusst gesteuerte Politiken der Gefühle dahinter aber steht DER KAMPF UM DIE POLITISCHE HEGEMONIE IM ÖFFENTLICHEN RAUM das muss uns linken bewusst sein fremdschämen halten wir für die falsche Reaktion genau das wollen sie- nämlich, dass wir das ausschalten, was sie von uns am meisten fürchten: UNSER HIRN