KOMMUNISTISCHE PARTEI ÖSTERREICHS

Raiffeisen bestimmt was an der Linzer Johannes-Kepler-Universität läuft

KPÖ kritisiert Unterwerfung der Universitäten unter Kapitalinteressen

Als demokratiepolitisch unerträglich bedingt durch die Profitinteressen des Finanzkapitals auf Kosten öffentlicher Allgemeininteressen bewertet die Linzer KPÖ die Ernennung von Raiffeisen-Boß Ludwig Scharinger zum neunten Mitglied und Vorsitzenden des Unirates der Johannes-Kepler-Universität Linz.

"Scharinger ist durch den Einfluß auf die Politik im Zusammenhang mit zahlreichen öffentlichen Projekten und die Verfilzung sowohl mit ÖVP als auch SPÖ nicht nur bereits der heimliche Landeshauptmann und heimliche Bürgermeister von Linz, sondern wird jetzt zum quasi offiziellen Chef der Linzer Uni", meint KPÖ-Bezirksvorsitzender Leo Furtlehner.

Seit Jahren wurde die Präsenz von Raiffeisen an der Johannes-Kepler-Universität mit der Errichtung des Bankengebäudes, einem "Raiffeisen-Hörsaal" und einem Scharinger-Förderpreis derart ausgeweitet, daß es wohl ehrlicher wäre, sie in "Ludwig-Scharinger-Universität" umzubenennen. Wenn Uni-Rektor Rudolf Ardelt treuherzig meint, durch die Präsenz von Raiffeisen gäbe es "absolut keine Übernahme der Uni", dann lügt er nicht nur sich selbst, sondern vor allem der Öffentlichkeit etwas vor.

Mit der Aussage, Sponsoringgelder seien heute für die Unis "unerläßlich" wird die Unterwerfung der Universitäten unter die Interessen des Kapitals voll und ganz eingestanden. Daß dies nicht nur in Linz so ist, zeigt die Nominierung des Industriellen Helmut List (AVL) für den Unirat der TU Graz oder des SPÖ-Industriellen und Scharinger-Kompagnons Hannes Androsch für den Unirat der Montanuni Leoben.

Die KPÖ tritt im Gegensatz zur etablierten Politik dafür ein, daß Kapitalvertreter an den Universitäten nichts zu suchen haben, weil durch sie die Unabhängigkeit von Lehre und Forschung verunmöglicht wird. Statt die Universitäten auf milde Gaben von privaten Gönnern durch zunehmende Sponsoring-Finanzierung zu orientieren, muß die Besteuerung von Kapital und Vermögen deutlich erhöht werden, um eine zumindest relative Autonomie der Universitäten durch Finanzierung aus allgemeinen Steuermitteln sicherzustellen.

Linker Pressedienst - Herausgegeben vom KPÖ-Landesvorstand Oberösterreich, Melicharstraße 8, 4020 Linz, Telefon (0732) 652156, Fax (0732) 604763, Mail kpoe.ooe@aon.at - Web www.kpoe.at - Ausgabe vom 31. März 2003

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