KOMMUNISTISCHE PARTEI ÖSTERREICHS
Besinnt euch auf die Basis!


Die Gewerkschaftsfunktionäre der GÖD sollten sich wieder darauf besinnen, dass sie die Interessen der Gewerkschaftsmitglieder zu vertreten haben - und sonst nichts!

 

Die Informatikhauptschule Leipziger Platz in 1200 Wien sandte an die Bundessektion Pßichtschullehrer in der Gewerkschaft öffentlicher Dienst (GÖD) und an den Zentralausschuss der Wiener Landeslehrer einen Protestbrief, in welchem Wut und Enttäuschung über die Nichtvertretung der LehrerInneninteressen geäußert wird. 75 Prozent der KollegInnenschaft haben vergangene Woche dieses Schreiben an die Herren Helm, Modritzky und Riegler unterzeichnet, in dem es heißt:

Sehr geehrte Herren!

1. Es stimmt uns sehr traurig und wütend zugleich, dass es notwendig ist, Sie auf eigentlich Selbstverständliches hinweisen zu müssen. Sie haben einen klar deÞnierten Job angenommen: Als unsere gewählten Vertreter die Interessen unserer Berufsgruppe bestmöglich wahrzunehmen.

2. Die Aufgaben, die uns LehrerInnen in den letzten Jahren durch den gesellschaftlichen Wandel überantwortet wurden, der daraus resultierende Druck und das Ausmaß der unentgeltlich verrichteten Tätigkeiten steigt von Jahr zu Jahr. Es ist für uns bitter genug, mit einem Dienstgeber konfrontiert zu sein, der uns dafür jegliche (auch Þnanzielle) Anerkennung verweigert, und stattdessen vehemente Einsparungen ankündigt.

3. Vollends unerträglich aber wird es für uns, wenn die für die Vertretung unserer Interessen zuständigen Funktionäre sich auch noch dazu hergeben, Belastungsmodelle für uns zurechtzuzimmern. Von niemandem von uns wurden Sie dafür gewählt, als Erfüllungsgehilfen unseres Dienstgebers zu fungieren.

4. Ihr dokumentarisches Fehlverhalten diesbezüglich ist mittlerweile beachtlich:

* Ob Gehaltsverhandlungen oder Pensionsrechte, seit Jahren haben Sie den jeweiligen Verschlechterungen für unsere Berufsgruppe zugestimmt.

* Unser Dienstgeber beschließt ein Milliarden-Belastungspaket auf unsere Kosten: Sie verwenden Ihre Arbeitszeit nicht etwa dazu, uns hinreichend zu informieren oder entsprechend Widerstand zu organisieren, nein, Sie erarbeiten ein anderes Belastungspaket in gleicher Höhe, lediglich mit anderer Gewichtung.

* Wer von uns hat Sie dazu aufgefordert, sich in Ihrer, für die Vertretung unserer Interessen dienstfreigestellten Arbeitszeit, für uns Belastungen gegen uns auszudenken?

* Eine ganze Reihe österreichischer Pßichtschulen hat Sie dazu aufgefordert, Ihr Jahresnormmodell zurückzuziehen.

* Sie befanden die KollegInnen nicht einmal einer Antwort würdig.

* Die Regierung hat einen sehr knappen zeitlichen Rahmen vorgegeben; Sie haben diesen selbstverständlich akzeptiert, um den Preis, dass Tausende der von Ihnen vertretenen KollegInnen sich weitgehend uninformiert zwischen zwei Übeln entscheiden mussten.

* Sie wurden vielfach aufgefordert, Ihren undemokratischen Stimmzettel zugunsten eines fairen Stimmzettels, der eine dritte Wahlvariante beinhaltet, zurückzuziehen.

* Alle diese Einwände haben Sie ignoriert. GÖD-Vorsitzender Koll. Neugebauer sagt dazu laut "Standard" vom 17.2., dass ohnehin alle Fraktionen diesem Stimmzettel zugestimmt hätten: Ein Funktionärsgremium beschließt zuerst und erklärt anschließend die Einwände Tausender KollegInnen für unbedeutend! - Ist das Ihr Demokratieverständnis?

* Sie fühlen sich, soweit aus bisherigen Aussendungen und Aussagen hervorgeht, durch die mehrheitliche Zustimmung einer unzureichend informierten und überrumpelten Kollegenschaft zu diesem Belastungspaket bestärkt? Macht Ihnen das Vorarlberger Ergebnis wirklich nicht klar, wie eine Abstimmung ausgegangen wäre, hätte sie bei zeitgerechter und umfassender Information unter demokratisch fairen Bedingungen stattgefunden?

Wir fordern Sie ein letztes Mal auf, Ihre Aufgabe, uns und unsere Interessen offensiv und bestmöglich zu vertreten und wahrzunehmen.

Sollte unsere Aufforderung sowie die zahlreichen und sinngemäß ähnlichen Appelle anderer Schulen nicht dazu führen, dass Sie unsere und nicht die Interessen unseres Dienstgebers vertreten, sehen wir uns genötigt, uns dem Vorschlag unserer Vorarlberger KollegInnen anzuschließen, der da knapp zusammengefasst lautet:

* "Ihr gehört abgesetzt bzw. zum Rücktritt gezwungen, weil Ihr jedes Maß dafür, was es heißt, uns zu vertreten, verloren habt.

n Eine zukünftige Interessenvertretung, die diesen Namen verdient, muss fernab von Personen organisiert werden, deren Hauptinteresse es ist, sich vor allem dem jeweiligem Dienstgeber verpßichtet zu fühlen." (in: www.schulbildung.at ).

Sehr geehrte Kollegen, Ihr solltet Euch wieder darauf besinnen, dass Ihr unsere Interessen zu vertreten habt und sonst nichts! Es ist nicht mehr 5 Minuten sondern 1 Minute vor 12 !

Die LehrerInnen der IHS Leipziger

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