KOMMUNISTISCHE PARTEI ÖSTERREICHS

Das Sozialberatungszentrum Liesing

Ein Bericht von Josef Vodnek

Seit über 5 Jahren gibt es in Liesing ein Beratungszentrum für Sozialfragen. Begonnen hat es mit der Hilfestellung bei Gesundheitsfragen, Ansprüchen nach dem Wiener Sozialhilfegesetz.

Mit der Zeit wurde das Angebot der Hilfestellung ausgeweitet. Kein Problem war uns zu klein oder zu groß, um nicht Lösungen anzubieten. Heute können wir mit Stolz sagen, daß wir in allen Fragen helfen, entweder selbst oder durch Vermittlung zu kompetenteren Stellen. Jedenfalls hat die Betroffene hilfesuchende Person ihre Vorteile, allerdings können wir keine Wunder vollbringen und uns auch nur im Rahmen der Gesellschaft bzw. der Gesetze bewegen.

Ob es um Hilfe bei der Schulausbildung, den Einkauf von Versicherungszeiten, der Gewährung von Sozial- oder Mietbeihilfe, der steuerlichen Absetzbarkeit, Gesundheitsfragen, Kuraufenthalten, Befreiung von bestimmten Gebühren, Invaliditätspension, Pflegegeld und Betreuung, Alimentationszahlungen, ja auch den Privatkonkurs geht, bei uns erhalten Sie Beratung und Hilfe. Und zwar kostenlos durch ehrenamtliche Mitarbeiter.

Erfolge - welche sich sehen lassen können

Einem Schüler wird im Spital die ärztliche Behandlung verweigert. Wir führten monatelang Beschwerde über Gesundheitsbehörde und Patientenanwaltschaft, im Ergebnis wurden S 20.000.- an Schmerzensgeld für vorenthaltene Gesundheitsbetreuung bzw. -gefährdung bezahlt.

Pflegebedürftigen wird das Pflegegeld verweigert. Wir stellen die Anträge und bei ablehnenden Bescheiden seitens der Pensionsversicherung vertreten wir die Betroffenen vor dem Arbeits- und Sozialgericht. Auch dort haben wir schon viele Erfolge erreicht.

Gesundheitskosten und auch Kosten von Pensionisten- und Pflegeheimen sind unter bestimmten Voraussetzungen Steuer-Absetzposten. Wir beraten Sie und stellen auch für Sie die Anträge.

Zwei besonders krasse Fälle sozialer Ungerechtigkeit in Liesing möchten wir noch aufzeigen, wobei diese der unsozialen Gesellschaftsordnung zuzuweisen sind.

Wohnungen als Spekulationsobjekte

Das Haus Hanswenzlgasse 23. Der Eigentümer laßt das Objekt verfallen und kümmert sich nicht um einen ordnungsgemäßen Zustand. Die Mieterin in diesem Haus muß in dem mit Taubenkot und verendeten Tauben, bis zum Gang vor der Wohnung, leben. Sie ist so in ihrer Gesundheit gefährdet. Mehrere Beschwerden beim Bürgerdienst führen dazu, daß nach ca. 2 Monaten die Baupolizei erscheint und den Tatbestand fotografiert und aufnimmt. Doch es geschieht weiter nichts, es wird nicht die Gesundheitspolizei verständigt, damit das Objekt gesperrt wird, sondern es wird abgewartet. Zum Glück ergibt sich für die Mieterin ein Wohnungstausch, es sind zwar alle ihre Ersparnisse weg und sie hat nun Schulden, aber wenigstens lebt sie gesünder. Nun wird fleißig und profitorientiert das Objekt, angeblich in ein Behindertenheim, umgebaut.

Ein weiteres Haus in Liesing, Friedensstraße. Da besitzt die Mieterin einen gültigen Mietvertrag mit entsprechender Mietzinsvereinbarung. Doch das ändert nichts daran, daß der "Hausherr" dieses Objekt ebenfalls profitorientiert umbauen will. So setzt er alle Hebel in Bewegung, um dieser Mieterin das Leben schwer zu machen.

Trotzdem das Gericht der Mieterin Recht gab, wird sie weiterhin schikaniert und vom Rechtsanwaltsbüro fast mafiamäßig mit Klagen und Delogierung bedroht. Vor ihrer Wohnung werden Gruben notdürftig abgedeckt, die Beleuchtung funktioniert nicht und das Haustor ist nicht schließ- und sperrbar. Die Mieterin wurde bereits einmal in der Wohnung überfallen und erlitt körperlichen Schaden, doch das Haustor bleibt weiterhin unversperrt und der Flur jahrelang verdreckt. Hausbesitzer bzw. Hausverwaltung verletzen so ungeahndet die Gesetze.

So sieht sie soziale Welt der Gegenwart aus.





Aktuelles:


KPÖ Oberösterreich: Jetzt Unterstützungserklärung unterschreiben!
(14.7.2021)

...mehr


Die Europäische Linke fordert einmal mehr das Ende der Blockade gegen Kuba
(13.7.2021)

...mehr


Die neue Juli Volksstimme 2021 ist da!
(13.7.2021)

...mehr


KPÖ Graz: Unsere Kandidatinnen und Kandidaten für Graz
(10.7.2021)

...mehr


38. Parteitag der KPÖ: In der ältesten Partei Österreichs übernehmen Junge das Ruder
(21.6.2021)

...mehr

Volksstimme - Politik & Kultur - Zwischenrufe links