KOMMUNISTISCHE PARTEI ÖSTERREICHS

In Wien, Graz, Innsbruck, Salzburg und Linz wurde am 1. Mai demonstriert - für die Rechte der Erwerbstätigen und Arbeitslosen, gegen Ausgrenzung und Rassismus. Aber auch die Solidarität mit der palästinensischen Bevölkerung wurde unterstrichen.

5.000 TeilnehmerInnen bei "Alternativ 1. Mai-Demonstration" in Wien



Utl.: GLB-Vorsitzender Manfred Gross plädiert für intensive Zusammenarbeit von Gewerkschaften und
sozialen Bewegungen

Wien, 01.05.02 - (KPÖ-PD): Rund 5.000 Teilnehmer und Teilnehmerinnen beteiligten sich an der "Alternativen 1. Mai-Demonstration" über die Wiener Ringstraße zu der KPÖ, Linkswende, SLP, AST, die Grün-Alternative Jugend und weitere Gruppen aufgerufen hatten.


"Widerstand dem Neoliberalismus, dem Militarismus und Krieg! Für soziale Gerechtigkeit und Frieden!" war das Motto der Demonstration, auf welcher internationale und nationale Themen angesprochen wurden. Auf vielen Transparenten wurde z.B. die Solidarität mit dem palästinensischen Volk bekundet.


Bezugnehmend auf die ökonomischen Folgen, die die Globalisierung mit sich bringt, sagte Manfred Gross, Mitglied des Bundesvorstands der KPÖ und Vorsitzender des GLB in seiner Rede vor dem Parlament u.a.: "Wir haben es nicht mit Fehlern des Systems zu tun, das System ist der Fehler." Den ÖGB forderte Gross auf, sich an den Kämpfen der italienischen Gewerkschaftsbewegung ein Beispiel zu nehmen. Gross: "Die österreichischen Gewerkschaften müssen erkennen, dass sie ihre Anliegen nicht isoliert von sozialen Bewegungen, die für Emanzipation kämpfen, umsetzen können. Und Gewerkschaftskritiker müssen erkennen, dass die Kraft der Gewerkschaftsbewegung gebraucht wird, wenn Widerstand gegen neoliberale Globalisierung erfolgreich sein soll."

1. Mai in Graz: Kämpferisch, volksverbunden, proletarisch, unterhaltsam

Um 10 Uhr 30 marschierten die roten Grazer Kolonnen unter kommunistischen Fahnen und mit Losungen zu dringlichen Problemen durch die Grazer Altstadt: Gegen Ausverkauf der Grazer Stadtwerke, gegen Arbeitslosigkeit und Sozialabbau, gegen Rechtsextremismus, gegen Krieg und Hunger. Man war sich einig: Eine andere Welt ist nicht nur möglich, sondern notwendig ! Über 200 waren dem Aufruf der Grazer KommunistInnen gefolgt.

Nach den kämpferischen Ansprachen der Gen. Werner Murgg (Gemeinderat in Leoben) und Peter Scherz (steirischer Arbeiterkammerrat) kamen auch Sprecherinnen anderer linker Organisationen zu Wort. Das erstaunlichste war die hohe Akzeptanz, die den KommunistInnen vom durchwanderten Spalier entgegengebracht wird, man merkte hier bewegten sich eben auch GemeinderätInnen durch ihr „Revier“, immer wieder gingen Menschen auf Stadtrat Ernest Kaltenecker zu, um ihn zu begrüßen, auf die Schulter zu klopfen usw.

Diese Eingebundenheit in das soziale und politische Umfeld war auch beim anschließenden Fest im Volkshaus Graz allgegenwärtig: Über 400 Menschen unterhielten sich, debattierten, sangen gemeinsam mit dem Fohnsdorfer Arbeitersingkreis die Internationale und tanzten zur Musik der „Tschuschenkapelle“. Unter den Festgästen waren zahlreiche SozialdemokratInnen und Grüne, darunter Gemeinde- und Betriebsräte. Auch die multikulturelle Mischung der Festbesucher zeigte, dass hier nicht abgehobene linke Esoteriker oder Spinner, sondern erd- und wirklichkeitsbezogene Revoluzzer am Werk sind. Das gelungene Fest rundete eine Rede des kommunistischen Lokalmatadors Ernst Kaltenecker über die Grazer Probleme, für die er auch von den zahlreichen anwesenden Nicht-Kommunisten regen Applaus erhielt. Die gute Stimmung übertrug sich auch auf Slavko Ninic und die Tschuschenkapelle und ihre Lust, zugaben zu spielen.

Ein schöner, unterhaltsamer und informativer Kampftag der Arbeiterklasse in Graz !

MAI-FLUGI DER KPÖ-Graz:

1. Mai 2002 in Linz: „Internationale Solidarität kontra globalen Kapitalismus!“


700 bei der linken Maidemo in Linz

Die bislang stärkste Beteiligung gab es beim diesjährigen linken 1. Mai in Linz. Rund 700 ÖsterreicherInnen und MigrantInen waren dem Aufruf des überparteilichen und internationalistischen Aktionskomitees 1. Mai gefolgt und demonstrierten ausgehend vom Sammelpunkt am Blumauerplatz durch die Landstraße, diesmal unter dem Motto ”Internationale Solidarität kontra globalen Kapitalismus!“

Zum linken 1. Mai 2002 in Linz hatten folgende Gruppen aufgerufen: ALINTERI, Amara (Vereinigung kurdischer Frauen in OÖ), ATIGF (Arbeiterjugendföderation aus der Türkei in Österreich und Umut-Kulturzentum), F.R.A.g.E., Friedenswerkstatt Linz, Gewerkschaftlicher Linksblock, Infoladen Wels, Junge Linke, KJÖ, KPÖ, Kulturverein Kanal, Kulturverein Kapu, Kulturverein M8, KZ-Verband, Linke Liste-KSV, Mezopotamyia Anatolischer Kulturverein, OÖ Solidaritätskomitee mit den politischen Gefangenen in der Türkei, Verein Begegnung, Verein LIBIB, Zentralverband der PensionistInnen.

Auch heuer vermittelten wieder die MusikerInnen der Blue Danube Brass Band der Demonstration den schon bekannten Rhythmus, was auch von den zahlreich anwesenden PassantInnen sehr positiv aufgenommen wurde. Der Demonstrationszug wurde durch zahlreiche Transparente geprägt und unterschied sich damit sowie durch seine internationalistische Zusammensetzung von dem vorher stattgefundenen sozialpartnerschaftlich geprägten ”Festzug” der SPÖ, dessen TeilnehmerInnen Ex-Minister Caspar Einem keine wirklichen Alternativen zu der mit Recht heftig kritisierten blauschwarzen Regierung bieten konnte.

Die inhaltlichen Aussagen des von der Teilnahme vor allem vieler Jugendlicher geprägten Demonstrationszuges bewegten sich von den KPÖ-Losungen ”Macht den Euro-Bossen Dampf – Klassenkampf“ und „Umverteilung statt Belastung“ über Fahnen von KPÖ, GLB und Junge Linke, dem Transparent „Blau-Weiß Linz Fans gegen Rechts!“ bis zu türkische Losungen und Forderungen nach Freiheit für alle politischen Gefangenen“ in der Türkei und antifaschistischen und globalisierungskritischen Forderungen autonomer Gruppen.

Bei der Kundgebung am Hauptplatz wurde zunächst eine Erklärung des OÖ Solidaritätskomitees für die politischen Gefangenen in der Türkei zum 550. Tag des Todesfastens verlesen. Als erster Redner setzte sich der Sprecher des anatolischen Kulturvereins Mezopotamyia mit dem entfesselten Kapitalismus und der Ausplünderung der Entwicklungsländer auseinander und wies auf die Situation in der Türkei hin. Die Sprecherin des türkischen Arbeitervereins ATIGF wies auf die Verfolgung und Unterdrückung in der Türkei hin und betonte die Bedeutung des 1. Mai als Kampf- und Feiertag der Arbeiterbewegung.

Als Sprecherin der KPÖ betonte Karin Antlanger die Bedeutung des Sozialstaates und erklärte bezugnehmend auf die SPÖ-Mailosung „Für ein soziales Österreich“, daß die 717.000 Unterschriften für das Volksbegehren Sozialstaat auch für künftige Regierungsbeteiligungen der SPÖ eine Meßlatte sind, die SPÖ angesichts ihrer Regierungspolitik bis 2000 jedoch keinerlei Garant für den Sozialstaat ist. Antlanger forderte weiters einen eigenständigen und kämpferischen Kurs der Gewerkschaften ein. Sie sprach sich gegen die Liberalisierung der Dienstleistungen und den Ausverkauf kommunalen Eigentums aus. Abschließend wandte sich die Sprecherin der KPÖ entschieden gegen Krieg und Intervention und forderte den Rückzug Israels aus den besetzten palästinensischen Gebieten.

Gut besucht war auch heuer wieder das gemeinsam von der Linzer KPÖ dem türkischen Arbeiterverein ATIGF veranstaltete traditionelle Maifest am Nachmittag des 1. Mai. Der stellvertretende Linzer KPÖ-Bezirksvorsitzende Roland Hochstöger konnte rund 250 Menschen begrüßen, die bis in die Nachtstunden den 1. Mai feierten. Das Programm des Straßenfestes wurde diesmal von der „Hooch-Gang“ sowie einer türkischen Musikgruppe gestaltet.

Zahlreich unterstützt wurde ein Aufruf von GLB-Landessekretär Stefan Krenn zur Solidarität mit fünf in den USA widerrechtlich verhafteten Kubanern. Bei der Veranstaltung wurden auch zahlreiche Unterschriften für die GLB-Petition gegen den Ausverkauf der Grundversorgung gesammelt. Großen Anklang bei den anwesenden Kindern fand eine Ausstellung des Modellbahnclubs Hörsching. Der Infoladen Wels bot bei einem Büchertisch aktuelle politische Literatur an.

Aktuelles:


KPÖ Oberösterreich: Jetzt Unterstützungserklärung unterschreiben!
(14.7.2021)

...mehr


Die Europäische Linke fordert einmal mehr das Ende der Blockade gegen Kuba
(13.7.2021)

...mehr


Die neue Juli Volksstimme 2021 ist da!
(13.7.2021)

...mehr


KPÖ Graz: Unsere Kandidatinnen und Kandidaten für Graz
(10.7.2021)

...mehr


38. Parteitag der KPÖ: In der ältesten Partei Österreichs übernehmen Junge das Ruder
(21.6.2021)

...mehr

Volksstimme - Politik & Kultur - Zwischenrufe links