KOMMUNISTISCHE PARTEI ÖSTERREICHS
World Economic Forum

Politik und Geschäft

Zu Geschichte, Zielen und Praxis des "World Economic Forum" (WEF)

 

Schon 1971 gründete der Betriebswirtschaftsprofessor Klaus Schwab das "European Management Symposium" - welches 1987 in World Economic Forum (WEF) umbenannt wurde. Bald wurden die Treffen, die im schweizerischen Davos stattfanden, zu ganz bedeutenden Meetings der High-Society aus Wirtschaft und Politik, welche der Organisation rasch den Charakter eines globalen Netzwerkes gaben. Bereits 1982 fand im Rahmen des jährlichen Treffens in Davos die erste informelle Zusammenkunft von ParlamentarierInnen verschiedener Länder mit den Spitzen internationaler Organisationen wie der Weltbank, dem IWF und dem GATT statt.

Ziel des WEF ist es, eine "globale Gemeinschaft zu bilden, eine weltweite Vernetzung zwischen den Entscheidungsträgern aus Wirtschaft, Politik, Wissenschaft und Medien". Deshalb werden neben dem jährlichen Treffen immer mehr regionale Konferenzen organisiert, um konkret auf "die Problemstellungen der Region eingehen zu können" - und nebenbei die "internationale Geschäftswelt" mit den "politischen Führer" einiger Länder in Kontakt zu bringen. Das Davoser Forum ist das jährliche Treffen der Organisation, der "Gipfel der Gipfel". Hier treffen sich an die tausend Unternehmensführer, rund 250 Staatsvertreter, etwa 300 Wissenschaftler, hochrangige Kulturträger, sowie ein Tross von Medienleuten.

Wenn Eliten die Welt verbessern

Das Davoser Forum definiert laut eigenen Angaben "Lösungen" zu wirtschaftlichen, politischen und sozialen Problemen - immer mit Blick auf die Praxis. So brüstet sich das Forum damit, eine Schlüsselrolle bei der Festsetzung neuer wirtschaftlicher, politischer, kultureller und sozialer Tendenzen und Stoßrichtungen zu spielen und bei der Umsetzung von (neuen) Strategien der multinationalen Konzerne (und Staaten) "Resultate voranzutreiben und ihre Potentiale maximieren zu können". Zusammenfassend ist der Zweck des Forums, eine "globale Gemeinschaft, eine weltweite Vernetzung zwischen den Entscheidungsträgern aus Wirtschaft, Poiitik, Wissenschaft und Medien zu schaffen", damit diese Elite besser die Verantwortung, "den Zustand der Welt zu verbessern", übernehmen kann. Laut Schwab müssen die Weltverbesserungsideen den "Unternehmergeist" als gemeinsamen Nenner haben: "Wir wissen, dass der Unternehmergeist die Grundlage jeglichen wirtschaftlichen und folglich auch sozialen Fortschrittes ist. Aber dieser Unternehmergeist muß seine soziale Verantwortung wahrnehmen und danach handeln." Wie diese soziale Verantwortung konkret wahrgenommen wird, läßt sich am Beispiel des "World Competitiveness Report", welcher vom WEF und vom Lausanner Managementinstitut IMD herausgegeben wird, zeigen. In diesem Report werden Länder bezüglich ihrer Wettbewerbsfähigkeit analysiert und eingestuft. Wettbewerbsfähigkeit wird dabei definiert als "institutioneller und politischer Rahmen zur Förderung eines anhaltend raschen Wirtschftswachstums, und zwar vorausblickend über einen Zeitraum von fünf bis zehn Jahren", was z.B. bedeutet, dass sozialstaatliche Sicherungssysteme als Bremsklötze, niedrige Steuersätze für Unternehmen hingegen als eine der wichtigsten Voraussetzungen für eine wettbewerbsfähige Volkswirtschaft gesehen werden.

Ein Privatverein und seine Gönner

An jedem Gipfel gibt das WEF - mit Hilfe seiner "institutionellen Partner" (Konzerne, die das WEF finanziell unterstützen) - ein konkretes "Arbeitsprogramm" heraus. Neben der Definition und der Verbreitung ideologischer Konzepte, kann das WEF auch konkrete Erfolge verbuchen - und zwar nicht unwesentliche: das WEF weist stolz darauf hin, im Globalisierungsprozess eine führende Rolle gespielt zu haben. So verdanken wir es hauptsächlich dem WEF, dass die Verhandlungen der "Uruguay-Runde" Anfang der achziger Jahre wieder aufgenommen wurden. Ein weiterer "Erfolg" sind die Verhandlungen über die Liberalisierung von Finanztransaktionen. Zum Hauptforum in Davos hinzu kam seit 1996 der Zentral- und Osteuropäische Wirtschaftsgipfel in Salzburg. Wie das Forum in Davos hat dieser Gipfel die Funktion, marktwirtschaftliche Ideologie sowie deren internationalen Institutionen zu legitimieren sowie eine Atmosphäre des Vertrauens zwischen Investorlnnen und Politikerlnnen zu schaffen, auf dass am gleichen Strick gezogen wird.

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