KOMMUNISTISCHE PARTEI ÖSTERREICHS

Abfangjäger sind pure Geldverschwendung

"Neutralität, Abrüstung und soziale Sicherheit bieten mehr Schutz als milliardenschwere Abfangjäger." Samuel Stuhlpfarrer im Gespräch mit der Volksstimme (Nr. 16/2002).
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Kannst Du unseren LeserInnen die Zielsetzung Eurer Plattform schildern?

Abflug ist eine Initiative zahlreicher BewohnerInnen des Aichfelds, die sich zu dieser überparteilichen Plattform zusammen gefunden haben. Darin sind Menschen unterschiedlichster politischer Richtungen und Weltanschauungen vertreten.

Und das gemeinsame Ziel ist die Verhinderung des Ankaufs neuer Abfangjäger?

Genau. Dieser Ankauf und die Folgen der Stationierung für unsere Region haben uns veranlasst, diesbezüglich aktiv zu werden. Wir wollen ein lebenswertes Aichfeld. Und das verträgt sich nicht mit dem Ankauf und der Stationierung neuer Abfangjäger.
Für uns gibt es viele Gründe, die gegen den Ankauf neuer Abfangjäger sprechen: Die Abfangjäger sind teuer, in der Region wird es zu einer unzumutbaren ökologischen Belastung durch Lärm und Abgase kommen, die Arbeitsplätze, die damit angeblich geschaffen werden, würden zu den teuersten zählen, in Wirklichkeit gefährden die Abfangjäger Arbeitsplätze, weil sie sich nicht mit dem Image einer Erlebnis- und Thermenregion vertragen. Hinzu kommt, dass Österreich kein Angriffsziel darstellt, und die neuen Flugzeuge schon aus diesem Grund sinnlos sind und pure Geldverschwendung.

Die Regierung halluziniert von der Wertschöpfung, die durch die Kompensationsgeschäfte auch in der Region entstehen würde.

Diese Kompensationsgeschäfte sind reine Luftgeschäfte. Schon beim Ankauf der Draken wurde mit den Großaufträgen durch Gegengeschäfte geworben. In unserer Region haben wir davon allerdings nichts bemerkt. Im Gegenteil. Es gibt bei uns nun weniger Arbeitsplätze. Die Jugend wandert ab. Wurden die Effekte von Gegengeschäften überprüft, so hat sich meistens herausgestellt, dass diese Geschäfte bereits vorher geplant und die Geschäftsbeziehungen schon vorher angebahnt wurden. Direktinvestitionen zur Schaffung von Arbeitplätzen sind überprüfbar, Gegengeschäfte nicht.
Wir sind jedenfalls der Meinung, dass unsere Neutralität, Abrüstung, unsere Vermittlerrolle in Krisenfällen und soziale Sicherheit mehr Schutz bieten als milliardenschwere Abfangjäger.

Welche nächsten Aktionen plant Eure Plattform?

Wir haben bereits mit einer Informationskampagne begonnen, die wir in den nächten Wochen intensivieren werden. So ist etwa geplant, wöchentlich in den Anrainergemeinden mit Informationsständen präsent zu sein, unsere Folder zu verteilen und Unterschriften für eine Petition zu sammeln. Diese Petition wird dann an den Nationalrat zur Einleitung einer Volksabstimmung übermittelt.
Außerdem planen wir Podiumsdiskussionen zum Thema Abfangjäger – die nächste findet am 29. April statt – und ein Widerstandswochenende.

Ein Widerstandswochenende?

Ende Mai soll in Zeltweg ein großes Bundesheer-Manöver unter Beteiligung eines NATO-Luftgeschwaders stattfinden. Diesbezüglich haben wir Widerstandsaktionen, die über ein Wochenende laufen werden, angedacht.

Siehst Du eine Chance, den Ankauf der Abfangjäger zu verhindern?

Ich sehe sogar sehr gute Verhinderungsperspektiven. In unserer Region sind SPÖ, Grüne und KPÖ auf unserer Seite. Das macht in den größeren Gemeinden einen Schnitt von etwa 80 Prozent. Außerdem haben wir in der Frage der Abfangjäger eine streitende Regierung. Das ist das gemütlichste, was uns passieren kann.

Interview: Manfred Bauer

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