KOMMUNISTISCHE PARTEI ÖSTERREICHS

Städtisches Wohnungsangebot wird knapp


Die Grazer Rathauskorrespondenz berichtet über eine Initiative des KPÖ-Stadtrats Ernest Kaltenegger.

Einen dramatischen Rückgang von Neubauten für Gemeindewohnungen beklagt
Wohnungsstadtrat Ernest Kaltenegger: Er fordert eine Bau-Offensive, um dem
drohenden Engpass entgegen zu wirken.

Waren in der vorigen Gemeinderatsperiode von 1993 bis 1997 noch 873 neue
Wohnungen dem städtischen Wohnungsamt zur Verfügung gestellt worden, so sind
es in dieser Periode von 1998 bis 2002 nur noch 77. Für Kaltenegger sind
diese Zahlen Grund genug, die Alarmglocken schrillen zu lassen: "Wir müssen
die Zahl der Wohnbauten massiv erhöhen und auch für eine bessere soziale
Durchmischung sorgen, sonst wird der Druck auf die städtische Wohnversorgung
unerträglich!" Insgesamt kann die Stadt derzeit rund 10.800 Wohnungen
vergeben, davon rund 5.800 in Übertragungswohnbauten mit Einweisungsrecht
der Stadt. Auch die Verteilung dieser Unterkünfte auf das Stadtgebiet ist
für den Stadtrat problematisch: Während zwei Drittel aller Gemeindewohnungen
in den Bezirken Jakomini, Gries und Lend liegen, gibt es in Bezirken wie St.
Leonhard, Innere Stadt, St. Peter, Waltendorf und Puntigam kaum Angebote.
Und im Bezirk Ries findet man überhaupt keine einzige Wohnung, die von der
Stadt vergeben werden kann.

"Wir brauchen rasch Grundstücke, auf denen wir neue Gemeindewohnungen
errichten können, wobei nicht nur der Preis ausschlaggebend sein darf",
forderte Kaltenegger heute Vormittag (22.02.2002) in einer Pressekonferenz. Wenn man an
den Bedürfnissen der MieterInnen vorbei baue, riskiere man hohe soziale
Folgekosten, warnte der Stadtrat. Gefragt seien nicht mehr die riesigen
"Wohn-Ghettos" vergangener Jahrzehnte, sondern kleinere Bauprojekte, die
auch dem Trend zu Single-Haushalten Rechnung tragen: "Bei
Einpersonen-Haushalten und Wohnungen für Großfamilien haben wir derzeit die
längsten Wartezeiten!" Für Kaltenegger ist es nur noch eine Frage der Zeit,
bis Gemeindewohnungen auch für AusländerInnen geöffnet werden - "Steuern
zahlen dürfen sie ja auch bei uns!" -, der Bau neuer Wohnungen als
Begleitmaßnahme zur Vermeidung langer Wartezeiten sei dafür jedoch
unabdingbar.

Als wünschenswert bezeichnete der Wohnungsstadtrat auch die Bündelung aller
Wohnungsagenden in einem Ressort - denn derzeit sind Wohnbau und
Wohnungsvergabe in unterschiedlichen politischen Verantwortungsbereichen.
Sorgen macht dem Stadtrat auch das Förderungssystem: "Man macht die
MieterInnen von den Förderungen abhängig. Wir haben es in den
Gemeindewohnungen ja vor allem mit Menschen zu tun, die sich das Angebot auf
dem freien Markt nicht leisten können. Was wir deshalb brauchen, ist eine
ausreichende Zahl von Unterkünften, die erschwinglich sind!"

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