Erklärung des Generalsekretärs der deutschen Sektion von pax christi,
Dr. Reinhard J. Voß
Heute treffen sich die Außenminister Großbritanniens, Frankreichs und
Deutschlands in Berlin, um ihre weitere Strategie gegenüber dem Iran im
aktuellen Atomkonflikt zu klären.
In der öffentlichen Diskussion hat sich wegen der weltweit kritisierten
starren und aggressiven Haltung des iranischen Präsidenten Ahmadinedschad in
durchaus verständlicher Weise eine Stimmung gegen Iran entwickelt, die aber
nicht dazu führen darf, nun im Konflikt um friedliche oder atomare Nutzung
von Atomenergie zu Kriegs- und Bombardierungsplänen zu greifen.
Statt das weit reichende EU-Angebot an den Iran vom 8. August 2005
(herausgegeben von der Internationalen Atomenergie-Agentur /IAEA in Wien)
in der Öffentlichkeit bekannter zu machen, wird immer schneller und lauter
dafür plädiert, den Iran bald vor den UN-Sicherheitsrat zu zerren. Die Folge
könnte ein baldiger neuer Krieg sein, diesmal mit deutscher und europäischer
Unterstützung.
Wir appellieren an die Außenminister der "EU3", in aller Klarheit mögliche
atomare Rüstungspläne des Iran abzulehnen und den Rahmen des
Atomwaffensperrvertrages einzufordern. Gleichzeitig fordern wir, die
wirtschaftliche Kooperation inklusive der friedlichen Nutzung der
Atomenergie so auszubauen, dass die atomare Kriegsoption Irans
ausgeschlossen werden kann.
pax christi plädiert für einen beharrlichen Verhandlungsweg und
kontinuierliche Gespräche, denn solange verhandelt wird, wird nicht
geschossen.
Es gibt keine Alternative zu Verhandlungen!
Bad Vilbel, den 12.01.2006