KOMMUNISTISCHE PARTEI ÖSTERREICHS

Heidi Ambrosch,
KPÖ-Frauensprecherin
Mail: ambrosch@kpoe.at 

Das Unerhörte abwenden

Kommentar von Heidi Ambrosch zum Internationalen Frauentag 2003


"alle tage" lautet ein Gedicht von Ingeborg Bachmann, das so treffend mit den Zeilen beginnt: "der krieg wird nicht mehr erklärt, sondern fortgesetzt. das unerhörte ist alltäglich geworden."

Als die Bomben auf Jugoslawien und Afghanistan fielen, waren wir noch wenige, die entschieden gegen Krieg als vermeintliches Mittel der Konfliktlösung auftraten. Verschleierte Afghaninnen und Massenvergewaltigungen dienten als Rechtfertigung, als wenn Frauenrecht herbeigebombt werden könnte. Als wenn Vergewaltigung nicht Folge der Militarisierung und gezielte Kriegsstrategie ist. "Kill and rape" schreien die US-amerikanischen Soldaten in ihrer Ausbildung. Töte und vergewaltige. Die Erklärungen der Frauenorganisationen in den betroffenen Ländern wurden - wie die heutigen der irakischen Frauenliga - weg zensuriert. Die darin dargelegte Logik, der Feind meines Feindes ist noch lange nicht mein Freund, Frieden und soziale Gerechtigkeit ist Voraussetzung für Emanzipation und Entwicklung, widerspricht der Einteilung der Welt in "gute" und "Schurkenstaaten". NahostexpertInnen warnen, dass der Krieg neuen islamischen Radikalismus hervorbringen wird. Steinigung und Enthauptung von Frauen sind bereits heute praktizierte Auswirkungen dieses Fundamentalismus.

"Krieg ist die Fortsetzung der Politik mit anderen Mitteln".

Weltweite skrupelloseste Ausbeutung natürlicher Ressourcen und menschlicher Arbeitskraft ist das logo neoliberaler Globalisierung, Krieg die logische Konsequenz. Das System hat keine Fehler, es ist der Fehler. Weltweit verbindet sich der Ruf "kein Blut für Öl" mit jenem für "eine andere Welt ist möglich". Auf allen Kontinenten werden "social foren" abgehalten, um die Alltäglichkeit des Unerhörten abzuwenden. Auch in Österreich wird an der Vorbereitung zur Gründung eines Forums Ende Mai in Hallein gearbeitet um gemeinsam Alternativen zu formulieren. Im "feministischen Regierungsprogramm" haben zahlreiche Frauen vor der letzten Nationalratswahl ihre Vorstellungen gebündelt. Sowohl die internationale Situation als auch die neue, alte Regierung gibt Anlass genug, sie gemeinsam einzubringen.

"Wenn die Zeiten gewaltsam laut werden, so kann es niemals fehlen, dass auch die Frauen ihre Stimme vernehmen." (Luise Otto-Peters, Pionierin der deutschen Frauenbewegung, 1847)



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