Werte Freunde und Freundinnen von ATTAC und der "Stopp-GATS-Kampagne"
Mit der Bitte um Weiterleitung an Christian Felber, Willi Mernyi, Michaela Fabian, Martin Schenk und Steffen Nichtenberger.
Als Resultat der intensiven Zusammenarbeit in manch gemeinsamen Projekt, ist Euch unsere Positionierung zum Thema GATS bekannt.
Zwar sind wir(noch?!) keine Parlamentspartei, doch auch wir antworten gerne auf Eure Fragen. Denn wir finden es für demokratiepolitisch wichtig, dass eine breite Öffentlichkeit die Möglichkeit erhält, die Positionen und die Argumente der KPÖ zu diesem wichtigen Thema zu vernehmen.
Ps.: Unsere Stellungnahme kann natürlich auch im Rahmen der Pressekonferenz am 15. November 2002 den Wählerinnen und Wählern präsentiert werden.
Unsere Antworten finden sich im TEXT der Presseaussendung.
MfG
Walter Baier
KPÖ-Vorsitzender
WTO/GATS/Öffentliche
Dienstleistungen/ATTAC/ÖGB/ÖH/Greenpeace/Armutskonferenz
Schluss mit dem geheimen GATS-Poker
Utl.: Stopp-GATS-Kampagne fordert Positionen der Parlamentsparteien ein
Wien. - Unter Ausschluss der Öffentlichkeit und ohne Wissen der meisten
ParlamentarierInnen und BürgermeisterInnen finden derzeit im Rahmen der
Welthandelsorganisation weitreichende Verhandlungen über die Liberalisierung
des Dienstleistungshandels statt: GATS (General Agreement on Trade in
Services). Die Trägerorganisationen der österreichischen
Stopp-GATS-Kampagne - Armutskonferenz, ATTAC, Greenpeace, ÖGB und ÖH - haben
heute Montag diesen geheimen GATS-Poker in einer Aktion dargestellt und
fordern gleichzeitig in einem Brief alle Parlamentsparteien auf, sich
öffentlich zu den GATS-Verhandlungen zu positionieren - "Karten auf den
Tisch!"
Bei den GATS-Verhandlungen wird hoch gepokert. Im "Einsatz" sind auch die
öffentlichen Dienstleistungen wie Wasserversorgung, Bildung, Gesundheit,
öffentlicher Verkehr und die kommunale Daseinsvorsorge. Die bisherigen
Erfahrungen mit der Liberalisierung öffentlicher Dienste haben gezeigt, dass
es bei der Bereitstellung durch private Anbieter zu Preiserhöhungen,
Versorgungsengpässen und Qualitätsverschlechterungen kommt. Versorgt werden
nur noch die, die es sich leisten können; die Arbeitsbedingungen der
Beschäftigten verschlechtern sich dramatisch. Deshalb wollen die
Trägerorganisationen der Stopp-GATS-Kampagne von den wahlwerbenden Parteien
erfahren, welche Politik die österreichische Bevölkerung im Falle einer
Regierungsbeteiligung in Sachen "GATS" zu erwarten hat. In einem heute
übermittelten Brief werden die Parteivorsitzenden befragt,
· wie sie zur in den GATS-Verhandlungen angestrebten Liberalisierung
öffentlicher Dienstleistungen wie Gesundheitsversorgung, Bildung,
Wasserversorgung und öffentlichem Verkehr stehen;
Wir haben vor kurzem einen BürgerInnen-Initiative gestartet, durch welche der
kommende Nationalrat aufgefordert wird, eine Volksabstimmung über den Schutz des
öffentlichen Eigentums vor Ausverkauf durchzuführen.
Konkret fordert die KPÖ, dass Gesundheitswesen und Pensionen, Post und Bahn, Wasser, Wald und Energie, Schlüsselindustrien und Gemeindebetriebe, Bundes- und Gemeindewohnungen sowie Bildung und öffentliche Verwaltung "nicht den Konzernen und der privaten Anlagespekulation sowie privaten Geschäftemachern ausgeliefert werden!".
Die BürgerInneninitaitive fordert eine Verankerung des öffentlichen Eigentums und des Sozialstaates in der Verfassung gefordert.
· ob sie sich für die Veröffentlichung aller Liberalisierungs-Forderungen
und -Angebote und für einen breit angelegten,
öffentlichen Konsultationsprozess einsetzen werden;
JA.
· ob sie den Stopp der laufenden GATS-Verhandlungen und die
ursprünglich vorgesehene Evaluierung bisheriger Liberalisierungs- und
Privatisierungsmaßnahmen unterstützen;
JA.
· ob sie die zukünftige WirtschaftsministerIn per Parlamentsbeschluss
an ein Verhandlungsmandat binden wollen, um einen Stopp der
GATS-Verhandlungen durch die EU zu erwirken.
Würden wir ebenfalls tun.
Die Träger- und Unterstützerorganisationen der Stopp-GATS-Kampagne werden
die Stellungnahmen der im Parlament vertretenen Parteien im Rahmen einer
Pressekonferenz am 15. November 2002 den Wählerinnen und Wählern
präsentieren.
Rückfragen:
ATTAC: Christian Felber: Tel.: 01 / 409 68 21, 0676 / 935 90 97
ÖGB: Willi Mernyi: 0664 - 103 64 65
ÖH: Michaela Fabian: 0664 - 43 56 444
Armutskonferenz: Martin Schenk: 0664 / 544 55 54
Greenpeace: Steffen Nichtenberger: 0664 / 612 67 03
Bei Interesse:
- GATS-Positionspapier ATTAC (4 Seiten)
- 7 Gründe gegen das GATS (2 Seiten)
- Beispielsammlung Liberalisierungsdesaster (2 Seiten)
presse@attac-austria.org