KOMMUNISTISCHE PARTEI ÖSTERREICHS

"Eine andere Welt ist möglich"

Andreas Rennert, Sprecher des Salzburg Social Forum, über die Vorbereitung der Proteste gegen die WEF-Tagung in Salzburg.

Mitte September 2002 tagt das WEF, ein (privater) Club von WirtschaftsextremistInnen, wieder in Salzburg. Die Wirtschaftsbosse werden bestimmen, wo wieviel Polizei konzentriert sein muss, wo Absperrungen gemacht werden, wo demonstriert werden darf.

Im letzten Jahr wurden fast 1000 DemonstrantInnen sechs Stunden lang eingekesselt, während der Kongress tanzte, nachdem die Exekutive eine vernünftige, den Staatsbürgerrechten Rechnung tragende Demonstration durch absurde Vorschläge verunmöglicht hatte. Einer hatte vorgesehen, DemonstrantInnen beim Bahnhof in von der Polizei gelenkte Shuttle-Busse zu setzen und zu einer Kundgebung ins Fußballstadion zu karren. Die Meinung, dass es selbst im schwarz/blau regierten Österreich möglich sein oder ermöglicht werden müsse, wirkungsvoll gegen den erpresserischen Extremismus der multinationalen Konzerne zu demonstrieren, war Grundlage für einen Aufruf des Salzburg Social Forum, in dem dieser eindrucksvollen, gewaltfreien, kreativen Protest einfordert. Dem Aufruf haben sich mittlerweile Hunderte Einzelpersonen und fast 40 Organisationen, von Parteien und Gewerkschaftsfraktionen bis zur HochschülerInnenschaft und katholischen Organisationen, von ATTAC bis zum Friedensbüro-Salzburg angeschlossen.

Eine Gruppe von Personen aus dem Social Forum meldete bereits eine Demonstration für den 15. September an - bewusst mit deeskalierenden Elementen wie Musik und künstlerischen Aktionen geplant. Kreative Protestveranstaltungen sollen während der ganzen Vorwoche und der Tagung selbst die Thematik des mörderischen Neoliberalismus unter die Leute bringen. Vermutlich nicht allzu schwierig, denn während die Salzburger "Normalbevölkerung" über die vorjährige Eskalation des Protestgeschehens einigermaßen geschockt war, die Videos von im Schutze ihrer Kollegen Pflastersteine ausgrabenden WEGA-Polizisten, die am nächsten Tag als Demonstranten-Waffen präsentiert wurden, auch nicht zu sehen bekam, ist andererseits die WEF-Tagung auch alles andere als populär - die Meinungen reichen von "was ham mir des not" bis zu "des is scho klar, des sind die, die über die armen Länder einfach drüberfahren und sich überall drücken, wenn´s um´s zahlen geht".

"Eine andere Welt ist möglich - Gegen die Politik des WEF" ist der Titel des Aufrufes des Salzburg Social Forum für September. Wir wünschen uns, dass die Proteste beeindrucken. Dass sie nicht die PolizistInnen als Gegner ausmachen, wohl aber ein Politikverständnis, das die Polizei zu brauchen scheint, weil es so umstritten ist. Und dass den TeilnehmerInnen des WEF - wenn schon sonst nichts - klar wird, dass sie hier wie überall sonst in der Welt absolut ungebetene und unwillkommene Gäste sind. Und sie sich eines Tages vielleicht sogar schämen, wenn sie sagen müssen: "WEF - Ich war dabei"

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