Nicht alles okidoki!

Von Claudia Krieglsteiner (3.10.2011)

Man muss sie nicht kennen „Okidoki“, diese Kindersendung im ORF, aber man kann aus dem was von professioneller – und offizieller – Seite an Kinder vermittelt wird, etwas über die Gesellschaft erfahren, in der wir leben.

Letzten Samstag vormittag erfuhren die Kleinen, dass es in vielen Ländern sehr seltsame Verbote gibt: einen Bundesstaat in der USA, in dem man nicht mit offenem Mund lachen darf, wenn man mehr als eine Zahnlücke hat und einen anderen, in dem es verboten ist, öffentlich falsch zu singen. Auch, dass französische Schweine nicht Napolen genannt werden dürfen konnten sie erfahren.

Soweit so gut.

Dann wurde aber ein Gewinnspiel angekündigt, für das Kinder an den ORF einschicken sollen, was in Österreich alles verboten werden sollte. Also Kinder zwischen 6 und 12 sollen sich Gedanken darüber machen, wie sie ihre Welt durch weitere Verbote schöner machen können. Wir können gespannt auf ihre Antworten sein und hoffen, dass darunter auch ist „Es müsste verboten sein, dass Kinder an oder unter der Armutsgrenze leben müssen.“

Aber wo sind die Zeiten geblieben in denen Mainstream war, dass Kindern beigebracht wurde, dass sie Rechte haben. Dass Kinder Freiräume brauchen, auch wenn ja gar nicht mehr daran zu denken ist, dass sie (zumindest) halbe Tage alleine im Freien beim Spielen verbringen können, weil sie ohnehin lückenlos unter der Aufsicht von Erwachsenen stehen (müssen).

Dabei glaub ich nicht, dass die sich in der Redaktion hinsetzen und darüber diskutieren, wie sie den Kindern den neoliberalen Autoritarismus reindrücken können, die haben das nur selber schon so richtig drauf. Oder?