Von Heidi Ambrosch (20.1.2012)
Der WKR-Ball erfülle alle Kriterien eines Wiener Balls zitiert der Standard die Leiterin der Nationalagentur für das Immaterielle Kulturerbe der Österreichischen UNESCO-Kommission Maria Walcher, als Beispiel nennt sie drei dieser Kriterien, man kann erwarten, es sind die Wichtigsten: Die Eröffnung, eine Mitternachtseinlage und eine Ballspende. Da fallen mir nun viele Bälle ein, auch wenn ich fast alle nur durch Ankündigungen kenne, aber besonders erwähnenswert der Life-Ball gegen Aids oder der Linke Tanz-Ball heuer am 03.März im Schutzhaus zur Zukunft. Laut Standard wurden leider die Listeneinträge gelöscht und ich kann nicht mehr recherchieren, ob die nicht vielleicht auch schon immaterielles Kulturerbe sind. Wenn nicht, sollten wir sie nominieren?
Auf der UNESCO-Seite lese ich: Immaterielles Kulturerbe wird von einer Generation an die nächste weitergegeben, fortwährend neu gestaltet und vermittelt den Gemeinschaften ein Gefühl von Identität und Kontinuität. Wow. Das will erst einmal durch meinen Kopf dieses angeblich wertfreie Kulturerbe. Dem 24-köpfigen Fachbeirat, bestehend aus Vertretern von fünf Ministerien, neun Landeskulturarbeitern sowie Vertretern aus der Wissenschaft ist das aber kein Problem, der geht bei seinen Entscheidungen objektiv vor wird Walcher im Standard zitiert. Leider erfährt frau die Namen nicht. Wer die politische Zusammensetzung solcher Gremien kennt, kann sich aber sicher einen Reim auf die Objektivität machen. Dass anscheinend keine Frau darunter ist, mag mein falscher Schluss und nur der Unwissenheit von Frau Walcher bezüglich einer gendergerechten Sprache geschuldet sein.
Aber was hat Sprache auch mit Kultur zu tun?
Hingehen, mitmachen, aktiv werden:
Kundgebung „Erinnern und Zeichen setzen!“: Nein zum WKR-Ball! , 27. Jänner 2012, 18.30 Uhr, auf dem Heldenplatz
Erinnern und Zeichen setzen! Gedenk- und Aktionswoche gegen Rassismus, Antisemitismus und Rechtsextremismus , 20.-27. Jänner 2012.
Ein Nachdenken über die heutige Situation ist bitter notwendig: Das zeigen nicht nur das Massaker von Norwegen und der rechtsextreme Terrorismus in Deutschland, sondern auch der dramatische Anstieg rechtsextremer Aktivitäten in Österreich. Allein im vergangenen Jahr sind in Österreich mehr als 1.000 Anzeigen wegen rechtsextremer Straftaten registriert worden. Diese Entwicklung ist alarmierend.