KOMMUNISTISCHE PARTEI ÖSTERREICHS

Es ist wieder soweit – Equal Pay Day

Aktion der KPÖ-Frauen: Die Schere muss geschlossen werden

Von Heidi Ambrosch (9.10.2014)

Die Lohnschere zwischen Frauen- und Männerlöhnen bedeutet umgelegt auf das Jahr, dass Frauen ab sofort bis Ende des Jahres gratis arbeiten. Dabei ist Teilzeit mit 3,2 Prozentpunkten nur einer von vielen Faktoren, die zur Erklärung der Lohnschere beitragen. Einen stärkeren Einfluss hat die geschlechtsspe­zifische Segregation nach Branchen und Berufen, die rund ein Viertel dazu beiträgt. So arbeiten Frauen öfter in schlechter bezahlten Dienstleistun­gsberufen und in Branchen mit geringeren Verdienstmöglichke­iten, während Männer häufiger in besser bezahlten technischen Berufen und Führungspositionen zu finden sind. Auch die Dauer der Zugehörigkeit zum Unternehmen hat einen Einfluss. Weniger als die Hälfte kann aber statistisch erklärt werden.

Bezogen auf die Form der Beschäftigung sind Frauen mit einem Normalarbeitsver­hältnis, also einer unbefristeten Vollzeitbeschäfti­gung mit 18,3 Prozent deutlich stärker von Niedriglohnbes­chäftigung betroffen als Männer mit 5,9 Prozent. Während die Verdienste von insgesamt 15,1 Prozent der Beschäftigten unterhalb der Niedriglohnschwelle (2/3 des Medianlohns) liegen, verdienen 24,2 Prozent der Frauen, aber nur 8,7 Prozent der Männer weniger als 8,52 Euro brutto pro Stunde. Der Anteil der Niedriglohnbes­chäftigten ist bei den Frauen somit rund dreimal so hoch wie bei den Männern. Im Vergleich zu anderen Mitgliedstaaten ist das der größte Abstand zwischen den Geschlechtern in der gesamten Europäischen Union.

Frauen sind zudem wesentlich häufiger atypisch beschäftigt als Männer. Jede zweite Frau (50 Prozent), aber nur 15 Prozent der Männer zählen zu den atypisch Beschäftigten. Bei atypischen Beschäftigungsver­hältnissen ist der geschlechtsspe­zifische Unterschied zwar geringer, insgesamt arbeiten atypisch Beschäftigte jedoch deutlich häufiger zu Verdiensten unterhalb der Niedriglohnschwe­lle. Bei den Teilzeitbeschäftig­ten zählen beispielsweise 24,4 Prozent der Frauen und 20,3 Prozent der Männer zu den Niedriglohnbes­chäftigen. Am stärksten betroffen sind allerdings geringfügig beschäftigte Frauen mit 56,1 Prozent bzw. Männer mit 48,1 Prozent. Im stark männlich dominierten Bereich der Leih- und Zeitarbeitskräfte ist der Anteil der Niedriglohnbes­chäftigten dagegen geringer. Frauen sind mit 20,6 Prozent aber auch hier deutlich häufiger zu Niedriglöhnen beschäftigt als Männer mit 8,0 Prozent.

Die weiteren Folgen: niedrigere Erwerbseinkommen sowie geringere Erwerbseinbindung führen auch zu niedrigeren Pensionen. Alleinlebende Frauen, Alleinerzieherinnen und alleinlebende Pensionistinnen zählen zu den besonders armutsgefährdeten Personengruppen.

Forderungen wie die nach einem gesetzlichen Mindesteinkommen, nach Neubewertung von Erwerbsarbeit, geschlechterge­rechter Verteilung aller Arbeit und einem bedingungslosem Einkommen bleiben auf der Tagesordnung.

Quelle: blog.arbeit-wirtschaft.at

Aktuelles:


KPÖ Oberösterreich: Jetzt Unterstützungserklärung unterschreiben!
(14.7.2021)

...mehr


Die Europäische Linke fordert einmal mehr das Ende der Blockade gegen Kuba
(13.7.2021)

...mehr


Die neue Juli Volksstimme 2021 ist da!
(13.7.2021)

...mehr


KPÖ Graz: Unsere Kandidatinnen und Kandidaten für Graz
(10.7.2021)

...mehr


38. Parteitag der KPÖ: In der ältesten Partei Österreichs übernehmen Junge das Ruder
(21.6.2021)

...mehr

Volksstimme - Politik & Kultur - Zwischenrufe links