(26.4.2014)
Wien (OTS) – Finanz- und Wirtschaftskrise und das Hypo-Desaster haben zu
enormen Belastungen des Staatshaushaltes geführt – der Sparkurs trifft auch
den Bildungsbereich. Dort soll bei den Ganztagsschulen gespart werden. Ein
Beispiel unter vielen, das Frauen besonders hart trifft: Die Vereinbarkeit von
Beruf und Familie ist gerade für Frauen immer noch eine Hürde auf dem Weg zur
faktischen Gleichstellung.
Das in der Verfassung verankerte Gender Budgeting erfordert eineAnalyse aller
budgetären Maßnahmen – also auch sämtlicher Sparmaßnahmen – auf ihre
genderspezifische Wirkung.
Entlastung der Frauen statt Entlastung der Banken
Frauen in Österreich sind häufiger von Armut betroffen, verfügen
über weniger Einkommen und tragen die Hauptlast unbezahlter
Betreuungsarbeit, sie sind somit besonders stark auf öffentliche
Leistungen angewiesen. Dies betrifft die soziale Infrastruktur für
Kinderbetreuung oder Pflege, das Angebot ganztägiger Schulformen
ebenso wie Beratungsangebote für Frauen.
Der Frauenring fordert daher:
für Kinderbetreuung und Ganztagsschulen!
Konjunkturmaßnahmen, die existenzsichernde Arbeitsplätze schaffen und Frauen
entlasten. Dazu gehört der dringende Ausbau und die Qualitätsverbesserung im
Bereich Kinderbetreuung, Ganztagsschulen und Pflege sowie mehr finanzielle
Mittel, um die Arbeitsbedingungen der Beschäftigten zu verbessern.
unbezahlter Arbeit zwischen den Geschlechtern wie Förderung von Väterkarenz und gleicher Arbeitszeit sowie Beseitigung von Systemen, die eine unausgewogene Arbeitsteilung zwischen den Geschlechtern fördern. Dabei sind teilweise auch Einsparungen möglich, die frei werdenden Mittel sind für die partnerschaftliche Arbeitsteilung einzusetzen.
"Gender Budgeting steht seit 2009 am Papier – sogar am
Verfassungs-Papier! Papier ist bekanntlich geduldig, wir haben
mittlerweile aber die Geduld verloren", so Christa Pölzlbauer,
Vorsitzende des Österreichischen Frauenrings.
Presseaussendung des Österreichischen Frauenrings, Wien, OTS: http://www.ots.at/…nztagsschule