PARTEI
Von KPÖ-Bundesausschuss (28.4.2013)
Warum werden Banken mit Milliarden Steuergeldern gerettet und wird zugleich der Sozialstaat als unfinanzierbar erklärt? Warum flimmern täglich die Börsenkurse über die TV-Schirme und nicht Arbeitslosen- oder Inflationsraten als Indikator für das tägliche Leben der Menschen?
Killerargumente wie Abbau der Staatsschulden und Wirtschaftskrise sind die Tarnung für eine neue Offensive des Kapitals: Systematische Zerstörung des Sozialstaates, gezielte Verarmung von immer mehr Menschen, Privatisierung öffentlicher Dienstleistungen und des Wohnungsmarktes zugunsten privater Profitinteressen.
Immer deutlicher spüren die Menschen, dass einiges schief läuft. Zukunftsangst, Perspektivlosigkeit und der Kampf um das tägliche Leben sind die Realität. Die Krisenlasten werden auf Lohnabhängige, Prekarisierte und PensionsbezieherInnen abgewälzt. Jetzt wollen die Banken sogar auf kleine Sparguthaben zugreifen um ihre Profite zu sichern. Eine mit verlogenen Argumenten legitimierte Verteilungspolitik macht die Minderheit der Superreichen noch reicher und mächtiger, während auf der Kehrseite die Armut zunimmt und der gesellschaftliche Zusammenhalt zerstört wird.
Noch wähnt sich Österreich als eine Insel der Seligen. Aber die Auswirkungen der globalen Krise des neoliberalen Kapitalismus werden immer deutlicher spürbar. Was heute die Menschen in Griechenland, Spanien, Portugal, Zypern usw. schon existenziell berührt kann morgen auch in Österreich zur Realität werden. Denn die Grundlagen sind dort wie hier gleich oder zumindest sehr ähnlich.
Mit über 400.000 Arbeitslosen als Winterspitze wurde auch in Österreich ein Rekordwert erreicht. Rund 100.000 Arbeitslose sind pro Jahr von der Sperre des Arbeitslosengeldes oder der Notstandshilfe betroffen. Bereits 49 Prozent der Frauen sind nur mehr teilzeitbeschäftigt. Die Realeinkommen stagnieren seit rund 15 Jahren. Die Zahl der Armutsgefährdeten nimmt zu, immer mehr Haushalte sind von Energieabschaltungen betroffen.
Mit den Belastungspaketen hat die Regierung diese Entwicklung verschärft. Auf der Kehrseite besitzen 74.100 Euro-MillionärInnen satte 223 Milliarden Euro, davon allein die zehn reichsten ÖsterreicherInnen unglaubliche 21 Milliarden Euro, und drücken sich von der Steuerleistung.
Das tägliche Leben muss leistbar sein, wir fordern daher:?
Wir sagen auch klar und deutlich, wie dies finanzierbar ist. Wir fordern:?
Der 1. Mai ist Anlass für Erhaltung und Ausbau des Sozialstaates und der Daseinsvorsorge, für eine solidarische Gesellschaft einzutreten.
KPÖ-Bundesausschuss 12.4.2013