KOMMUNISTISCHE PARTEI ÖSTERREICHS

Frauen fördern! Fordern Frauen

Statement von Heidi Ambrosch auf einer Pressekonferenz im Kosmos - 2.3.01

Ist Frauenförderung Zensur?

Wie frauenfeindlich ist die derzeitige Förderpolitik?

Wie rechtswidrig ist die Männerquote?

Gendermainstreaming - zu dem sich auch Österreich verpflichtet hat - erfordert die Überprüfung aller
Maßnahmen auf ihre geschlechterspezifischen Auswirkungen. Dazu gehört, jedes Budget hat auch ein
Geschlecht, jede Subvention ist nach den EmpfängerInnen zu unterscheiden.

Die Zahlen sprechen eine eindeutige Sprache. Die derzeitige Kunst- und Kulturförderung ist männlich.
Männer sind es in der Überzahl, die über Höhe und Vergabekriterien entscheiden, Männer sind es
mehrheitlich, die Subventionen erhalten. Somit wird über die bestehende Subventionspolitik kulturelle
Zensur ausgeübt. Die gesellschaftliche Ausgrenzung von Frauen in Kunst und Kultur findet in dieser
Subventionspolitik ihre Entsprechung, oft durch schlichte Ignoranz der Leistungen von Frauen.

Wenn Kunst als schöpferische, gestaltende Umsetzung von subjektiven Erfahrungen verstanden wird, als
Darstellung und Ausdruck von Sachverhalten, Gegenständen, Personen und Entwürfen von Veränderungen, dann
heisst das auch, dass in die Ergebnisse künstlerischer Arbeit, in Formen des Ausdrucks, die
unterschiedlichen Lebensumstände der Menschen, die verschiedenen Erfahrungen und Erlebnismöglichkeiten
von Frauen und Männern eingehen. Der strukturelle Ausschluß von Frauen durch das patriarchale
Kunstverständnis heißt auf einem Auge blind zu bleiben, heißt nur die Hälfte des Wahrnehmbaren
wahrzunehmen.

Die Anbindung von Subventionen an eine Quote schafft daher nicht Zensur, wie Häupl und andere meinen,
sondern wirkt dieser längst bestehenden entgegen. Quotierung ist eine Voraussetzung für umfassende
strukturelle Änderungen in Produktion und Reproduktion, für die Durchbrechung jenes patriarchalem Kunst-
und Kulturverständnisses, das die Männlichkeit zu einem universellen Prinzip erhoben hat, in dem der
Mensch mit dem Mann gleichgesetzt, die Frau als die Abweichung von der Norm begriffen wird.

Bereits 1914 formulierte die deutsche Sozialistin Minna Reichert:

"Man sagt, wir Frauen brauchen keine Extrawurst gebraten. Ich aber sage, solange die Frauen noch unter
einem Ausnahmerecht in der bürgerlichen Gesellschaft leben, brauchen sie allerdings Extrawürste."


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