Machen Blumen wirklich Freude?

Am 14. Mai war Muttertag. Nichts Böses wird hinter einem schönen Blumenstrauß vermutet, jedoch stecken in den meisten Fällen Ausbeutung, krankmachende Arbeitsbedingungen und Umweltverschmutzung dahinter! Betroffen sind BlumenarbeiterInnen aus Afrika und Lateinamerika.

Beispielsweise in Ecuador - einem der großen Blumenexporteure der Welt - erzeugen an die 100.000 ArbeiterInnen in etwa 400 Betrieben rund fünf Prozent des weltweiten Schnittblumenbedarfs. Davon sind 80 Prozent Frauen mit Kindern. Kinderarbeit wird toleriert. Oft brauchen die Frauen auch die Mithilfe der Kinder, um die geforderte Tagesleistung zu schaffen. Es sind derzeit nur in zwei Betrieben Gewerkschaften zugelassen, somit gibt es keine geregelten freien Tage, keine Krankenversicherung und keine Pensionsvorsorge. Mütter müssen bereits eine Woche nach der Geburt ihres Kindes wieder arbeiten.

Von den bezahlten Löhnen alleine können die Familien nicht leben.

Hochgiftige Pestizide werden massiv eingesetzt und verschmutzen Grund- und Trinkwasser. Mehr als die Hälfte der ArbeiterInnen sind heute schwer krank. Zu den häufigsten Gesundheitsproblemen zählen Knochenmarkserkrankungen, Schädigung von Leber und Nieren, genetische Veränderungen sowie Missbildungen bei Kindern, Gedächtnisstörungen, neurologische und motorische Störungen wie Lähmungserscheinungen sind verbreitet.

Fair gehandelte Blumen tragen Gütesiegel, die verschiedene Standards, wie Arbeitsbedingungen und Umweltmaßnahmen, sichern. Derzeit gibt es zwei Labels, die faire Löhne und ein gesundes Arbeitsumfeld garantieren: Das Fairtraide Label und das Flower Label Programm (FLP).

Dunja Pinta
Quelle: Südwind