Weder Frau Benito, die ja einmal Präsidentin der Republik werden wollte, noch die Rosenkranz haben emanzipatorische Frauenpolitik im Sinn. Sie reden – auch auf der politischen Bühne – oft von Frauen und orientieren sich dabei am Ideal der Mutterkreuz-Trägerinnen.
Frauenpolitik ist eben nichts Genetisches. Der Chromosomensatz ist keine hinreichende Voraussetzung für Erkenntnis – offensichtlich nicht einmal für Einfühlung.
Die patriarchale Frau (ich glaube © Marlene Streeruwitz) ist eine höchst lebendige Figur. Unerklärlich nur jenen, die sich gar keinen Zusammenhang (mehr) zwischen vorgefundenen Bedingungen und individuellem Bewusstsein denken können.
Wenn wir die Wahlergebnisse von Schwarz-blau-orange (K und W) zusammenzählen sogar nach wie vor eine mehrheitsfähige Figur. Und wenn wir die reale Politik und die entsprechenden ”Sager“ von SP-Politikerinnen und manchen grünen Mandatarinnen dazu denken, absolut mehrheitsfähig.
Aber das haben Feministinnen ohnehin nie wirklich geglaubt, dass das Patriarchat abgewählt werden kann. Da müssen wir zumindest mit ein paar Tomaten nachhelfen.
Claudia Krieglsteiner
P.S. Ein ganz großes Dankeschön auch für den ”1” vor dem Komma beim Wahlergebnis für die KPÖ! Die Null hat schon ein bisschen genervt.